Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

114 I. Kraft und Stoff 
traten (Abb. 23), deren Untersuchung mittels elektrischer und magne- X 
tischer Ablenkung sie als H-Teilchen erwies. Diese Teilchen traten n 
z. B. sehr deutlich im Stickstoff auf, fehlten dagegen bei solchen Ele- a ) 
menten, deren Atomgewicht durch 4 teilbar ist (Kohlenstoff, Sauer- die I 
stoff u. a.). Rutherford schloß hieraus, daß in den letzteren die Pro- Alles 
tonen, wenn solche überhaupt darin stecken, in Verbänden zu je 4, 
d.h. in Heliumkernen (@x-Teilchen) vereinigt sind, die so fest sind, daß an 
sie selbst der Energie des RaC-Teilchens widerstehen, daß dagegen N rone 
z. B. im Stickstoffatom eines oder zwei einzelne Protonen vorhanden  Prote 
sind, die mittels des RaC-Teilchens aus ihm sozusagen herausgeschossen Kern! 
werden können. Nach neueren Untersuchungen (Kirsch und Petter- Oral 
son) scheint allerdings die Energie dieser hr}, 
„Atomtrümmer‘‘ größer zu sein als die Dif- 
ferenz zwischen der Energie des Ra C-Teilchens nd 
vor und nach dem Stoß, so daß sie mindestens En 
zu einem Teile aus dem Kern selber stammen 
muß. Dann wären diese Versuche also als Dh 
„künstliche Radioaktivität‘ zu deuten, und SO 
der Stoß gäbe demnach nur die Auslösung. ed ) 
Als zertrümmerbar in diesem Sinne erwiesen EN 
sich u. a. Bor, Stickstoff, Natrium und Alu- En 
minium. Die hierzu notwendigen „zentralen“ RE Sch 
Stöße erfolgen aber sehr selten. Man erhält de 
auf 10 Millionen RaC-Teilchen bei Bor nur 3, Grunc 
Abb.23 Atomzertrümme. bei Stickstoff 15, bei Natrium 4 und bei Alu- N KH 
rung (n. Rutherford). minium ca. 20 Zertrümmerungen. In aller- Natur 
letzter Zeit ist es zwei jungen, im Laborato- Massg 
rium Rutherfords arbeitenden englischen Physikern, Cockeroft 
und Walton, gelungen, diese Atomzertrümmerungsversuche statt nm 
mit Hilfe radioaktiver Präparate auch mittels künstlich (in der ehe, 
Vakuumröhre) erzeugter Korpuskularstrahlen sehr großer Geschwin- 
digkeiten zu erreichen. Auch bei ihren Versuchen hat sich heraus- EWR 
gestellt, daß die Energien der ausgeschleuderten Atomtrümmer größer die N 
waren als die der bombardierenden (Protonen-) Strahlteilchen, somit Eisen: 
hier wirklich eine künstliche Radioaktivität, und zwar diesmal ganz S tr ) 
ohne Zuhilfenahme bereits vorhandener radioaktiver Substanz erreicht a en 
worden ist. Diese Versuche eröffnen Ausblicke in ungeahnte Möglich- Ken 
keiten der Verwertung der inneratomaren Energien; leider erscheint Mitleic 
die Sache auch nicht ganz ungefährlich, da wir bisher nicht wissen, lötzli 
ob wir nicht u. U. riskieren, daß die „Explosion“ eines größeren ) 4) 1 
Quantums Materie auch die Umgebung, womöglich zuletzt die ganze . 
. . . . . der El 
Erde, mit zur Explosion bringen könnte. Es gibt schon Phantasie- eich: 
romane, in denen dies Motiv ausgebeutet wird. a ‘ TE
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.