10. Die Relativitätslehre und die allgemeine Feldlehre 123
‚ChAruck könne, sofern man die Zeit einfach als vierte Koordinate den drei
r Augen Raumkoordinaten %, Y, z analog behandelt. Diese „Weltgeometrie“ ist
physi- jedoch schon nicht mehr ganz identisch mit der gewöhnlichen „euklidi-
eTratere schen‘“ Geometrie, sie ist „semieuklidisch‘‘ und wird in der allgemeinen
ie physi- Relativitätstheorie vollends zu einer „nichteuklidischen‘‘ Geometrie.
Mit der Um diese Begriffe für den nicht mathematisch geschulten Leser einiger-
ng führt maßen verständlich zu machen??), überlegen wir zunächst folgendes:
‚& klassi- Kine Bewegung kann ein-, zwei- oder dreidimensional sein, d.h. sie
Iynamik kann auf eine Linie oder eine Fläche beschränkt sein oder den ganzen
Absolut: Raum zur Verfügung haben. Beispiele für den
h Hilts- ersten Fall liefern ein Eisenbahnwagen auf den
führung Schienen sowie das gewöhnliche, auf eine
er Erde, Kreisbahn gebannte Pendel u. a., für den zwei-
-dischen ten Fall ein Schlittschuhläufer auf dem KEise,
ständen ein den Bergabhang herabrollender Stein, das
ntzkon- „Kegelpendel‘“ (dem eine Kugeloberfläche zur
werden. Verfügung steht) u. a. Als Beispiel für Bewegung
egen ist mit „drei Freiheitsgraden‘“ sei an einen Vogel
ıng, wel- oder einen Flieger erinnert. Zur Festlegung
a Raum- des Ortes des bewegten Punktes gebrauchen
solchem wir im ersten Falle eine, im zweiten zwei, im
nschaft dritten drei Koordinaten (x, y, z). Nehmen
jedeutet wir nun als einfachsten Fall eine lineare Be-
cht nur, wegung, z. B. die gewöhnliche Pendelbewegung X
eng ge- (Abb. 5). Ist der Abstand des Pendels von der
eingeht Mittellage x, so wird x als Funktion der Zeit Ahh. 26. Schrauh
In ein. graphisch durch eine Sinuskurve (Abb. 25) dar- Tinte als Bild einer X
te ist. gestellt. In dieser Figur sehen wir „uno aspecto“‘ Kreisbewegung.
ynetis- räumlich nebeneinander, was in Wahrheit in
. ar ZU. der Zeit hintereinander ist. Das haben wir dadurch erreicht, daß wir
die Zeit als zweite Koordinate neben der „Elongation‘“ x als erster
ezielle räumlich gefaßt haben. Eindimensionale Bewegung erscheint
on eine so als zweidimensionales Bild. Genau dasselbe gilt aber nun
nn diese auch für höhere Dimensionszahl. Eine Bewegung in einer Ebene z. B.,
Ge 1915 die gleichförmig im Kreise erfolgte, könnte als Raumkurve dargestellt
"an die werden, indem man die t-Achse im Mittelpunkt des Kreises senkrecht
Rıwei- errichtet. Dann würde das graphische Bild jener gleichmäßigen Kreis-
Ss Min- bewegung eine Schraubenlinie sein (Abb. 26). Allgemein erscheint n-dimen-
seinem sionale Bewegung als (n + 1)-dimensionales Bild.
Natur- In genau derselben Weise faßt nun die Einstein-Min-
Owski kowskische Theorie jede dreidimensionale Bewegung als
her und „Weltlinie‘“ in einem vierdimensionalen Raum auf. Dieser ist
rstellen dann freilich nicht einfach das genaue vierdimensionale Gegenstück zu