Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

L58 I. Kraft und Stoff 
mit der Korpuskulartheorie verträgt, ist vorläufig noch ziemlich liegenc 
rätselhaft. puls d 
Aber auf der anderen Seite sind nun ebenfalls in den letzten Jahren Rechn 
Erscheinungen bekannt geworden, die diese Korpuskulartheorie sozu- ten ei 
sagen direkt beweisen, die wichtigste darunter ist der sog. Compton- und In 
Effekt. Der englische Physiker A. H. Compton untersuchte im Jahre lich geı 
1922 den Vorgang der „Streu- theorie 
ung‘, den jedermann am „zer- Der 
streuten Tageslichte‘‘ kennt, an theorie 
Röntgenstrahlen. Nach der Wel- und in 
lentheorie kommt dieser Vor- siegreic 
gang dadurch zustande, daß die die, wi 
auftreffenden Wellen irgend- Wellen 
welche resonanzfähige Gebilde damit - 
in der Materie ins Mitschwin- mehr : 
gen bringen, woraufhin dann Ausglei 
Abb. 34. Compton-Eifekt, Aufnahmen von, 92 diesen nach allen Seiten SOSOEZT 
Kallmann und Mark. Oben Streu- neue Wellen, natürlich von vollem 
winkel # = 72°, unten # = 90°, Die un- genau derselben Frequenz, aus- wir hie 
gean dere Tümie Nuke, gehen. Die Streuung von Rönt- bemühe 
V genstrahlen zeigt aber nach schon ı 
Comptons Versuchen nun die unterzi« 
ESTEnS N eek merkwürdige Eigentümlichkeit, 1äßt sic. 
AN TZUC ! BE daß die gestreute Wellen- Gebiete 
x“ länge nicht identisch ist des Pro 
mit der einfallenden. Man nach ih 
sieht auf den Photographien 
erw N an (Abb. 34) neben der ursprüng- 
lichen Linie deutlich eine Linie bezeich: 
von etwas größerer Wellenlänge, tivitätst 
_ __y und zwar hängt die Differenz Laien } 
Ahb. 35. Zur Bıklärung des” C6mpton der beiden Wellenlängen vom zeichnet 
Titekte. Streuwinkel ab, ist aber für den klar he: 
gleichen Winkel bei allen Rönt- Durel 
genwellen konstant. Dieses Ergebnis läßt sich auf Grund der Wellen- freien R 
theorie in keiner Weise erklären, es gelang aber binnen kurzem gie hr a 
Compton selber, im Verein mit dem deutschen Physiker Debye, es Mit and 
aus der Einsteinschen Lichtquantentheorie, und zwar quantitativ eigensch 
richtig, abzuleiten. Nach dieser besteht nämlich der Vorgang der fragen, 
Streuung einfach in einem quasielastischen Zusammenstoß eines Licht- d.h. ob 
quants mit einem im Atomverband nur lose gebundenen Elektron, tigsten | 
er ist einem Zusammenstoß zweier Billardbälle ganz analog. Wie anders £ 
Abb. 35 zeigt, wird sich dann das Elektron nach irgendeiner schräg materiel
	        
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