Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

14. Wellen- und Quantenmechanik 163 
ätzen ES . S . 
leich aufgelöst und die Grundsätze der Mechanik dementsprechend ganz 
sich allgemein auf die allgemeinen Grundsätze der Wellenlehre, speziell das 
Dar Sog. Huygenssche Prinzip, zurückgeführt werden. Einer der wich- 
„der tigsten Erfolge der neuen Methode war eine wesentlich bessere Erklärung 
Sein des Stark-Effekts, d.h. der elektrischen Aufspaltung der Spektral- 
N hens linien, die die klassische (Bohrsche) Theorie so gut wie gar nicht leisten 
Ruß. konnte. Doch hat auch die Wellenmechanik die Schwierigkeiten noch 
 WeHS nicht ganz überwunden. 
\Ate- : Kin Konkurrent erstand. der Schrödingerschen Theorie bereits 
ten: ein paar Monate vorher in einer noch viel stärkere Zumutungen an das 
mathematische Abstraktionsvermögen stellenden Theorie von Heisen- 
schen berg (1926). Der physika- 
Laien lische Grundgedanke dieser 
einer Theorie ist folgender: In der 
eine theoretischen Physik wird 
eSEn allgemein gezeigt, daß eine 
u auf beliebige periodische Verän- 
leicht derung (d.h. eine Schwin- 
zen“ gung beliebiger Form) sich = 
 Cinen stets auffassen läßt als Zu- A 
sammensetzung aus einer 3 — 
OR: großen Anzahl einzelner Abb. 38. Zerlegung einer zusammengesetz- 
e be- . Wi x ten Schwingung (oben) in drei einzelne Si- 
sehr streng sinusförmiger Schwin- nusschwingungen (Fouriersches Theorem). 
das gungen (Abb. 38). In der 
ent: Akustik zerlegt man auf diese Weise einen gegebenen Klang in seine 
läßt einzelnen ‚,Partialtöne‘‘, die man aus ihm sowohl auf physikalischem 
inen Wege mittels sog. Resonatoren isolieren, wie auch auf rein mathe- 
x im matischem Wege aus der vom Tone aufgezeichneten Schwingungskurve 
einer ermitteln kann1!?), Die hierauf bezüglichen Formeln werden als Fou- 
hl zu riersches Theorem bezeichnet. Nun bestand die Schwierigkeit des 
eib“ Bohrschen Atommodells doch darin, daß die von dem umlaufenden 
 rgie- Elektron erzeugten Schwingungsfrequenzen (die Spektrallinien) an- 
Tor. scheinend nichts zu tun hatten mit der Umlaufsfrequenz des Elektrons 
die selber. Die Heisenbergsche Theorie kehrt nun — das ist ihr glück- 
® der licher Grundgedanke — diesen Zusammenhang um. Sie faßt die an- 
lieser scheinend einfache periodische Bewegung des Elektrons auf als eine 
schen Zusammenfassung der Partialfrequenzen, welche die einzelnen Spektral- 
 \nden linien vorstellen, wobei allerdings nicht mit der einfachen, aus der Akustik 
schen geläufigen Fourierschen Zerlegung, sondern mit einer wesentlich kom- 
dinee plizierteren (zweidimensionalen) Mannigfaltigkeit gerechnet werden muß. 
‚hrö- Nach Heisenbergs und seiner Mitarbeiter Jordan, Born u. a. aus- 
xket““ drücklich ausgesprochener Absicht sollte dadurch die Spektraltheorie 
befreit werden von der Annahme von Bewegungen, die selber auf keine 
11%
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.