Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

164 I. Kraft und Stoff 
N « . . den Atc 
Weise zu beobachten sind. Ihre Darlegungen sind von einem ganz aus- vorstell 
gesprochen positivistischen Grundzug bestimmt, sie wollten, daß in Gastheı 
Zukunft in der Theorie nur beobachtbare Größen enthalten sein soll- Unstim 
ten, und haben sich deshalb auch ablehnend gegen Schrödingers in: der 
„Wellenpakete‘‘ geäußert 123), weil diese nach ihrer Meinung wiederum Son: Su 
etwas in die Theorie hineintrügen, was direkt nicht wahrnehmbar sei. bestim: 
Andererseits vermochte jedoch Schrödinger selber bald nach KEr- (Queck 
scheinen der Heisenbergschen Arbeit zu zeigen, daß mathematisch gut wie 
seine Theorie mit der Heisenbergschen vollkommen gleichwertig ist, duktion 
beide liefern genau die gleichen Ergebnisse.  Somm' 
Die Weiterentwicklung dieser Ideen Schrödingers und Heisen- auch‘ d: 
bergs hat, natürlich in steter Wechselwirkung mit der experimen- der elel 
tellen Forschung, heute schon zu einem so ungeheuren Reichtum neuer ganz n 
Theorienbildungen geführt, daß wir hier auf dem beschränkten Raume dieser 
nur noch das Allerwichtigste eben kurz anführen können. Zunächst einsetzt 
bauten Born und Jordan den Heisenbergschen Ansatz zu einer Auch 
noch abstrakter mathematisch gehaltenen Methode, der sog. „Matrizen- Gebiet 
mechanik‘ aus. Sodann führten Uhlenbeck und Goudsmit die Mechazı 
Hypothese des sog. „spinning electron‘“ (Elektrodendrall) ein, welche suchun: 
besagt, daß dem Elektron eine Eigenrotation zukomme, die es zu einem wellenn 
kleinen Magneten macht, und deren Energie natürlich ebenfalls ge- zichun 
quantelt ist. Mit Benutzung dieser Hypothese, durch welche einem tanzen 
Elektron insgesamt vier Quantenzahlen zugeordnet werden (die nähere ahzalei] 
Begründung muß hier unterbleiben), gelang es Lande und Pauli end- Prohlen 
lich (1926), das Periodische System wirklich verständlich zu machen. (Korpu 
Die Länge der Periodenzahlen desselben 2, 8, 8, 18, 18, 32 hatte schon wemEein 
früher erkennen lassen, daß es sich dabei immer um doppelte Quadrat- legt. M 
zahlen handelt (2 - 12, 2-22, 2-3?%2, 2 -4?). Allein man konnte nicht be- stünden 
gründen, warum das so ist, auch die obenerwähnten Bohrschen Über- und da 
legungen ergaben diese Folgerung nicht mit zwingender Notwendigkeit. dessen 
Aus dem sog. „Pauliverbot‘“, d. i. der von Pauli aufgestellten Regel, Könne 
daß niemals zwei Elektronen in allen vier Quantenzahlen Wellen! 
übereinstimmen, folgt indes diese Zahlenreihe mit Notwendigkeit*?*). hinaus 
— Im weiteren Verlauf gelang es Dirac, die Theorie Schrödingers der Kc 
wesentlich zu vertiefen, so daß sie ohne besondere Annahmen den (- oben 
„Elektronenspin‘““ als notwendige Folgerung mit ergibt. Außerdem auch ar 
zeigte Sommerfeld auf Grund einer neuen, von Fermi begründeten kubtiert: 
Methode der Quantenstatistik, daß sich die früher unlösbar erschei- niedrige 
nenden Schwierigkeiten einer Elektronentheorie der metallischen dringen 
Leitung jetzt beheben lassen!®). Schon Riecke und Drude hatten seTann 
seinerzeit versucht, die metallische Leitung dadurch zu erklären, daß Konnte 
die äußeren Elektronen der Metallatome, die offenbar sehr lose ge- (1931/3: 
bunden sind (wie die leichte Bildung positiver Ionen beweist), zwischen 
RA 
M)4
	        
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