15. Der Substanzbegriff in der heutigen Physik 167
IS Von und der Kausalität stehen. Doch sei schon voraus bemerkt, daß wir
mn und dieselben hier zunächst nicht als erkenntnistheoretische, sondern als
;nhypo- „ontologische‘“‘ Probleme nehmen, daß wir also diese beiden Begriffe
S selbst nicht als Denkmittel (Kategorien) od. dgl. zunächst ins Auge fassen,
Sicher- sondern fragen wollen, was wir aus dem Gesamtsystem der heutigen
>, wirk- Physik bezüglich ihrer Rolle in der wirklichen Welt entnehmen kön-
hlung), nen. Wir sind der Meinung, daß diese Frage vor jener zu stehen hat, da
‘suchen sich das Erkennen und seine Theorie nach den Dingen, nicht umgekehrt
Al Neu- diese nach jenem zu richten haben (s. a. unten).
en die Wir beginnen mit einer kurzen Erörterung des Substanzbegriffs.
aß ein
stehen 15. Der Substanzbegriff in der heutigen Physik
entlich Die Entwicklung der physikalisch-chemischen Forschung in den
vstiker , letzten drei Jahrzehnten hat mit unwiderleglicher Deutlichkeit gezeigt,
heorien daß alle Linien, auf denen die Forschung vorrückt, letzten Endes
konvergieren, so daß wir nunmehr nach dem ganzen Verlauf einer drei-
fenden hundert Jahre alten Forschung, also aus historischer Erfahrung a po-
DE: NO steriori, nicht mehr aus irgendwelchen angeblichen Deduktionen a priori
olutio- überzeugt sein dürfen, daß allen verschiedenen physikalisch-chemischen
twick- Erscheinungen letztlich‘ ein und derselbe Tatbestand zugrunde liegt.
heine Während jedoch die klassische Erkenntnistheorie, wie wir oben (S. 58)
werden sahen, glaubte, diesen Grundbestand selber ebenfalls a priori angeben
lösbar zu können (nämlich im Sinne des dort gezeichneten ‚„„‚mechanistischen‘‘
;heorie Weltbildes), wissen wir heute, daß uns die endgültige Formulierung des-
ES selben erst dann möglich sein wird, wenn die letzten Probleme wirklich
dabei gelöst sind, und daß wir uns vorläufig noch mit Teilstücken des Gesamt-
Rela- bildes begnügen müssen, zwischen denen nur einzelne Verbindungs-
xy Kin- linien mehr oder weniger deutlich sich bereits abzeichnen. Stellen wir
philo- zunächst fest, welche Elemente heute im Grundsatz der Physiker noch
6 aber gebraucht, um ein einheitliches Weltbild aufzubauen. Sie sind leicht
st ein- aufgezählt: er gebraucht das Elektron und das Proton mit ihrer ent-
auch gegengesetzt gleichen Ladung von 4,772 - 10-19 elektrostatischen Ein-
ch der heiten und ihren Massen M = 1,661-10-2% und m = 9,00 - 10-28,
Cr der Er gebraucht ferner das elementare Wirkungsquantum ZZ = 6,545 - 10-?7
Dies Krgsec, dazu die Maxwellschen bzw. die Einsteinschen Feldgesetze,
7 jetzt evtl. eine beide zusammenfassende Feldtheorie. Die charakteristische
weiter Konstante der Feldgesetze ist c bzw. x (die Gravitationskonstante),
welch letztere sich bislang nicht deduktiv aus der Feldtheorie hat her-
zehen, leiten lassen. Die für den deduktiven Aufbau des physikalisch-chemi-
utigen schen Systems aus diesen Elementen sonst noch benötigten Gesetze,
Tr also z. B. die der Mechanik oder der Elektrodynamik, müssen als Folge-
ander rungen der allgemeinen Feldgesetze gelten, zählen also hier nicht mit.
;tanz Wie man sieht, ist die Zahl der von der heutigen Physik zu