Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

1. Die Grundtatsachen der Chemie 3 
n interessiert die Jod; Schwefel, Selen; Phosphor, Arsen; Bor und Silizium (drei weitere: 
. In der gemein- Tellur, Antimon, Germanium stehen auf der Grenze zwischen Nicht- 
reits der Hinweis metall und Metall), und viele werden auch wissen, daß die moderne 
er diese vorweg- Chemie dazu noch sechs ganz besonders eigenartige Elemente, die 
ein Geschehen in „Edelgase‘“‘ Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radium- 
n Stoff oder, wie emanation kennt, die vor den übrigen Elementen durch gänzliche Ver- 
‚ mit der oder in bindungsunfähigkeit ausgezeichnet sind. Von diesen 92 Elementen spielen 
ı in der Welt als praktisch nur etwa zwei Dutzend eine Rolle?), die anderen sind so 
zen‘ dieser Sub- selten, daß sie nur für die Wissenschaft Interesse haben. Die gesamte 
solchen Zustands- Welt des Lebens besteht aus Stoffen, die zumeist nur die vier erst- 
1e zu denken sei. genannten Nichtmetalle (C, H, O0, N) enthalten, sehr viele auch nur 
ntnistheoretischen die drei C, H, O0. Manche organischen Stoffe, so die meisten sog. 
Jann entweder als Kiweißstoffe, enthalten auch noch Schwefel und Phosphor, vereinzelt 
or als notwendige kommen im Pflanzen- und Tierkörper auch Verbindungen anderer 
dies letztere z. B. Elemente, wie Jod, Chlor, Magnesium, Eisen usw., vor. — Anderer- 
ce Meinung, daß in seits besteht die feste Gesteinskruste der Erde zum allergrößten Teile 
‚ die Natur (sofern. aus den Silikaten, d.h. kieselsauren Salzen einiger weniger Metalle, 
sprochen sei. Wir nämlich Aluminium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Natrium und Kalium, 
in mehr als einer daneben in der Hauptsache aus kohlensaurem Kalk (Kalziumkarbonat, 
tet, daß hier nicht CaCOs), so daß auch hier eine kleine Zahl von. Elementen fast den 
lem vorliegt, und ganzen Bedarf deckt. 
ı der endgültigen Dies ist in ganz großen Zügen also der Tatbestand, den die Chemie 
° den Leib gerückt in etwa 250jähriger Arbeit herausgebracht hat. Um die folgenden 
unserem Vorhaben grundsätzlichen Erörterungen zu verstehen, müssen wir nun hier doch 
ınsere Betrachtung einen kleinen geschichtlichen Rückblick einschalten. Die heute jedem 
it den einfachsten Schulkind geläufigen Begriffe von Element, Verbindung und Zer- 
es mit dem Stoff- legung gehen auf den großen englischen Physiker und Chemiker Robert 
Boyle (1627—1691) zurück. Er hat zuerst klar ausgesprochen, daß 
es nötig sei, zu untersuchen, in welche „Grundstoffe‘‘ sich die uns 
ie gegebenen Stoffe der Natur zerlegen ließen. Das ganze Mittelalter und 
ızelner bestimmter auch die beginnende Neuzeit sind im Gegensatze dazu beherrscht ge- 
sen, Soda; Zucker, wesen von den Lehren des Aristoteles, die von völlig anderer Frage- 
ildete weiß ferner, stellung ausgingen. Die tiefsinnige Lehre des Stagiriten ist gegründet 
Schulsystem, sonst auf die Unterscheidung von „Stoff“ und „Form“‘, die er offensichtlich 
ol, daß die Chemie aus der Beobachtung der Tätigkeit der Handwerker und Künstler ab- 
‚““ oder „Elemente“ geleitet hat. Beide machen durch ihre gestaltende Tätigkeit die Materie 
urch „Verbindung“ (lat. materia = Bauholz, griech. hyle = Holz) erst zu dem, was uns 
enigen, welche, wie allein nachher daran interessiert. Ohne diese Tätigkeit ist die Materie 
sind. Die meisten nur ungeformte, gleichgültige Masse. Da es ja nun aber unzweifelhaft 
ınnten 92 Elemente doch vielerlei verschiedene Arten von Stoff (Materie) gibt, so lehrt 
m, Kalium, Magne- Aristoteles weiter, daß auch diese verschiedenen Arten auf einer 
alle‘ gibt, nämlich bereits stattgehabten Formung der an sich qualitätslosen allgemeinen 
luor, Chlor, Brom, „Materie“ beruhen. Gemäß dieser Lehre, deren nähere Ausführung 
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