Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

16. Das Problem der Kausalität 211 
änglich, menschliches Denken unauflösbar ist. Anders steht es dagegen mit 
egebene der Kontingenz des theoretischen Urbaus, d.h. also der der 
r stehen allgemeinen Gesetzlichkeit des Universums. Die Frage, ob diese auch 
; wurde, eine andere sein könnte, ist in neuerer Zeit mehrfach verhandelt worden. 
tingenZ- Zunächst hat der bekannte russische Physiker Chwolson sie in 
die Form der Frage gekleidet: Dürfen wir die physikalischen 
älteren Gesetze auf das Universum anwenden?!) Sodann hat der 
Welt da ebenso bekannte französische Mathematiker und Philosoph Poin- 
enthält care167) die analoge Frage hinsichtlich der zeitlichen Wandelbar- 
ı wir zu keit der Naturgesetze aufgeworfen. Poincar6e zeigt, daß die Frage im 
en auch Grunde sinnlos sei, da man eine etwaige Änderung der heute als „Natur- 
a place- gesetze‘“ geltenden Sätze im Laufe der Zeit stets zurückführen könnte 
Massen- und auch zurückführen würde auf ein umfassenderes Gesetz, das eben 
ade, die diese Veränderung wieder regelte. Das Analoge hat bezüglich der 
itig Be- Chwolsonschen Zweifelsfrage der Verfasser in den früheren Auflagen 
itations- dieses Buches1!67) dargetan. In demselben Zusammenhang ist dort 
ı erstens aber auch gezeigt worden, daß der Frage doch ein anderer tieferer Sinn 
gebenen innewohnt, nämlich eben das allgemeine Problem der Soseins- 
(Massen- kontingenz: Kann man sich auch eine Welt mit anderen physikalischen 
gt sein. Gesetzen denken? Oder müssen diese so lauten, wie sie sind? Wenn 
ler rück- man die nichteuklidische und übereuklidische Geometrie auch wohl als 
oliebigen „Meta-Geometrie‘* bezeichnet, so ergäbe sich hier der Ausblick auf eine 
5.59). entsprechende „Meta-Physik“, wie in den ersten drei Auflagen dieses 
lie Welt Buches etwas näher ausgeführt ist. 
lie frag- Wenn wir nun aber an das zuletzt über die neue Auffassung der Natur- 
Anfangs- gesetzlichkeit Gesagte denken, so entsteht die unvermeidliche Frage, 
entzieht, ob denn eine solche Soseinskontingenz der Welt wirklich eine end- 
ere Welt gültige, nicht weiter reduzierbare Tatsache ist. Nach dem weiter oben 
‚uschten, über das Substanzproblem Dargelegten ist es wohl klar, daß wir sicher- 
. mittels lich noch einer weiteren Vereinfachung der Grundlagen entgegen zu 
Zustand sehen haben 16%), Wir dürfen es immerhin als wahrscheinlich bereits hin- 
nsystems stellen, daß dabei zuletzt von allen atomistischen Grundkonstanten 
zurück- wohl nur noch % übrigbleiben wird und daß die anderen Werte nur 
‚enzfrage aussagen, welche Anzahlen von Quanten Z% in gewissen irdischen speziel- 
ige ganz len Gegenständen bzw. in dem ganzen uns bekannten (dann als endlich 
r jetzige anzunehmenden) Universum vorliegen. Da dieses letztere aber alles 
us resul- in die bloße Daseinskontingenz gehören würde, so bliebe dann für die 
em Aus- Soseinskontingenz tatsächlich — nichts mehr übrig, alle allgemeine 
zemeinen Gesetzlichkeit käme vielmehr auf die bloße Arithmetik der Wahr- 
nd alles, scheinlichkeitsrechnung hinaus, d.h. es ließe sich — im Grundsatz — 
ermittelt zeigen, daß, wenn eine Welt von soundsoviel Quanten überhaupt 
;h sagen, existiert, sie dann so und nicht anders in allgemein gesetzlicher Hin- 
die für sicht beschaffen sein muß. Ansätze zu solcher Theorie sind, wie schon 
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