Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

II. Weltall und Erde 247 
»skopische liche dafür in Betracht kommenden Faktoren der Art nach voll- 
entgehen ständig, so würde es doch unmöglich sein, das Wetter in alle Einzel- 
jeiten. von heiten hinein genau zu prophezeien, einfach deshalb, weil wir gar nicht 
; die Not- in der Lage sind, so viele Beobachtungsposten, wie dazu nötig wären, 
e feineren zu errichten. 
. das tritt Was endlich den dritten Punkt, die Schwierigkeiten für die theore- 
sch selbst tische Verarbeitung, anlangt, so genügt es ja, z. B. an das „„‚Dreikörper- 
u prak- problem‘ zu erinnern, d.h. an die Aufgabe, die Bewegungen dreier 
Hich. viele sich nach dem Gravitationsgesetz anziehender Himmelskörper zu be- 
R können, rechnen. Dieses Problem ist in strenger Form unlösbar (die betreffenden 
in vielen Differentialgleichungen können nicht integriert werden), die Astronomie 
mehr als wird freilich auch ohne das fertig, da es Näherungsmethoden gibt, mit 
sind, die deren Hilfe das Problem für jeden einzeln vorliegenden Fall mit beliebig 
nen, weil großer Genauigkeit lösbar ist (Störungstheorie, Mondtheorie u. a. m.). 
. Ähnlich findet sich ein Ausweg auch in zahlreichen anderen derartigen 
m bezug Fällen, wo dann die „Approximationsmathematik‘ an die Stelle der 
ıg auf die „Präzisionsmathematik‘‘ treten muß. Aber es gibt doch auch zahlreiche 
je theore- Probleme, die bis heute auch auf diesem Wege keine ganz befriedigende 
ille lassen Lösung gefunden haben, weil die mathematischen Schwierigkeiten zu 
groß sind. Dahin gehört z. B. die Theorie der Flüssigkeitsbewegungen 
Alter der unter Berücksichtigung der Reibung u.a. m. Man kann dann immer 
ratur an- nur vereinzelte Fälle unter besonders vereinfachenden Annahmen be- 
;mperatur handeln, die irgendeinem wirklich vorliegenden Falle einigermaßen 
E WENISET entsprechen. 
ırt. Alles Somit hätten also diejenigen recht, die von nichts lieber als den 
erkennen unergründlichen Geheimnissen der Natur, von den Grenzen des KEr- 
heidender kennens und vom Ignoramus, Ignorabimus sprechen ? Ich denke, doch 
lie Radio- nicht so ohne weiteres. Ist doch vielmehr die ganze Geschichte der 
zung, daß Wissenschaft ein einziges Zeugnis dafür, daß nichts so sehr geeignet ist, 
che ihren dem Mangel in den genannten drei Beziehungen abzuhelfen, als die Ein- 
ı von den sicht in die Unzulänglichkeit unserer Erkenntnis gerade diesem oder 
nge u, 8a.). jenem speziellen Problem des Weltbestandes gegenüber. Alle Forschung 
ster und erwächst mit und aus den Aufgaben, die ihr gestellt werden. Wenn 
Gesteins- beispielsweise die Mathematik dem Astronomen die Integration des 
ioaktiven Dreikörperproblems nicht liefern konnte, nun so wurde eben so lange 
‚ die (vgl. gesucht, bis ein anderer praktisch das Verlangte leistender Weg ge- 
irdischen funden war. Allgemein aber kann man sagen, daß die allgemeinen 
Wissenschaften (Physik, Chemie, auch die Mathematik selbst) min- 
 Meteoro- destens ebensoviel von den individuellen Wissenschaften (Astronomie 
‚war auch usw.) profitiert haben wie umgekehrt. Überall zeigt uns die Geschichte, 
— ziemlich daß die Einsicht in die allgemeinen Gesetze der Physik und Chemie 
Sonne auf in unzähligen Fällen erwachsen ist aus und an besonderen Aufgaben, 
ten sämt- die in der Astronomie, der Geo- und Astrophysik usw, vorlagen. Das
	        
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