Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

12 I. Kraft und Stoff 
Um sich in dieser Welt des Kleinsten zurechtzufinden, gebraucht etwas 
man in der heutigen Physik allgemein die kleineren Längeneinheiten Unters 
1 Mikron u = 0,001 mm, 1 Millimikron uu = 0,001 u = 0,000001 mm, Diss 
manchmal auch eine noch zehnmal kleinere Einheit, die sog. Angström- keiten. 
Einheit = 0,1 uw. Die Grenze der Sichtbarkeit für gewöhnliche Mikro- Begriff 
skope liegt etwa bei 0,2 u = 200 um. Mit dem Ultramikroskop von Vorstel 
Siedentopf und Zsigmondy erkennt man noch die Existenz — nicht geführt 
die Form und Größe — von Teilchen, die etwa 4—5uu groß sind, Verbin 
vorausgesetzt, daß diese weit genug auseinanderliegen und sich op- kleins 
tisch genügend von dem umgebenden Medium unterscheiden. Die Stoffe 
hier in Rede stehende „körnige Struktur‘ der Materie ist nun nur durch 
noch wenig feiner als diese äußerste erreichbare Grenze direkter genann 
Sichtbarkeit. Die Abstände der Moleküle bzw. Atome in den ge- den he 
wöhnlichen Körpern voneinander liegen etwa um 0,1 uu, also um das Ws 
eine Angström-Einheit herum. Wie man das feststellt, werden wir Molekü 
unten sehen. Ständer 
Da der Begriff des Moleküls in neuerer Zeit ein wenig schwankend hei den 
geworden ist, gehen wir für das Folgende am besten zunächst von der erstere 
Chemie aus, deren zentraler Begriff das Atom ist. Es gibt so vielerlei plexe 
verschiedene Atomarten, als es chemische Elemente gibt (s. jedoch im Pat 
S. 111£f.), also 92. Jeder bestimmte Stoff, wie Wasser, Kochsalz, Zucker SIC ZW 
oder dergleichen enthält die Atome seiner Elemente in ganz bestimmtem Weglän 
Anzahlverhältnis, das durch die chemische Formel (in den genannten folgerte 
Fällen: H,0, NaCl, C,,H.,O,) angegeben wird. Die Gewichte der der Wä 
einzelnen Atomarten sind voneinander verschieden, die sog. Atom- alle 
gewichte der Chemie sind Verhältniszahlen, die angeben, wie- und g 
vielmal jede Atomart schwerer ist als das leichteste von von A 
allen, das Wasserstoffatom H. Diese „relativen Atomgewichte‘‘ und 
sind von der Chemie bereits seit Anfang des vorigen Jahrhunderts die Tat; 
mit immer steigender Genauigkeit auf Wegen, die hier nicht im ein- wie z.] 
zelnen verfolgt werden können”), ermittelt worden, die internationale nicht e 
Atomgewichtskommission gibt jedes Jahr eine verbesserte Tabelle der- sondern 
selben heraus, an der aber heute meist wenig mehr geändert ist. Die förmige 
Genauigkeit der Bestimmungen geht meist bis auf die vierte Stelle, mische 
bei manchen besonders wichtigen hat man es auch bis auf die fünfte säure F 
Stelle gebracht. In diesem Buche werden wir nur mit abgerundeten verbunc 
Zahlen rechnen, außer wenn es gerade auf die Abweichung ankommt. Art sin! 
Da das genauere Atomgewicht des Sauerstoffs nicht 16, sondern 15,88 Gase. ] 
ist, die meisten Atomgewichte aber nicht direkt mit Bezug auf Wasser- die Me 
stoff, sondern zunächst mit Bezug auf Sauerstoff ermittelt werden, welche 
so hat man nach dem Vorschlage Ostwalds heute allgemein nicht nicht d 
H = 1, sondern O0 = 16 gesetzt. Auf diese Norm ist auch die am Chemie. 
Schlusse des Buches abgedruckte Tabelle bezogen. H wird dann statt 1 notgedr
	        
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