Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

2. Molekül und Atom 13 
inden, gebraucht etwas größer (= 1,008). Dieser Zahlenwert ist für gewisse neuere 
Längeneinheiten Untersuchungen von Bedeutung. 
= 0,000001 mm, Bis so weit bietet die Durchführung der Vorstellung keine Schwierig- 
je sog. Angström- keiten. Die Sache wird etwas verwickelter, wenn wir nunmehr zu dem 
‚wöhnliche Mikro- Begriff „Molekül“ oder „Molekel‘“ übergehen. Die nächstliegende 
ramikroskop von Vorstellung, mit der auch Dalton die Atomistik in die Chemie ein- 
Existenz — nicht geführt hat, ist offenbar, daß die durch die chemische Formel einer 
—5 um groß sind, Verbindung dargestellten Atomkomplexe, wie H,O, NaCl usw., die 
zen und sich op- kleinsten für sich existenzfähigen Teile des betreffenden 
terscheiden. Die Stoffes seien, und so hat man auch das ganze 19. Jahrhundert hin- 
‚erie ist nun nur durch die Sache aufgefaßt. Diese Atomkomplexe wurden Moleküle 
Grenze direkter genannt, und es wurde stillschweigend vorausgesetzt, daß dieselben in 
jome in den ge- den betreffenden Stoffen auch als solche vorhanden seien, daß also 
0,1 wu, also um das Wasser, um bei diesem Beispiel zu bleiben, zunächst aus einzelnen 
bellt, werden wir Molekülen H,O und diese ihrerseits wieder aus den 3 Atomen be- 
ständen. Wir haben Gründe anzunehmen, daß der Fall tatsächlich 
venig schwankend bei den Gasen und zum Teil auch bei den Flüssigkeiten so liegt. Bei 
zunächst von der ersteren gibt es zweifelsohne zunächst solche Moleküle = Atomkom- 
‚Ss gibt so vielerlei plexe gemäß der chemischen Formel, und diese Moleküle fliegen frei 
e gibt (s. jedoch im Raume umher wie die Mücken in einem Mückenschwarm, wobei 
Kochsalz, Zucker sie zwar immerfort zusammenstoßen, dazwischen aber einen Teil „freier 
ganz bestimmtem Weglänge‘“ zurücklegen (s. S. 84). Aus den chemischen Tatsachen 
(in den genannten folgerte Avogadro schon 1811, und aus den physikalischen Tatsachen 
J)ie Gewichte der der Wärmelehre folgt weiterhin zwingend, daß 
die sog. Atom- alle Gase in gleichen Raumteilen bei gleicher Temperatur 
angeben, wie- und gleichem Druck gleich viel Moleküle enthalten (Regel 
leichteste von von Avogadro), 
mn Atomgewichte‘“ und wenn man diese ganze Lehre überhaupt annimmt, so zwingen 
gen Jahrhunderts die Tatsachen weiterhin dazu, auch manchen freien elementaren Gasen, 
ıler nicht im ein- wie z. B. Wasserstoff, Sauerstoff, Chlor, Moleküle zuzuschreiben, die 
die internationale nicht einfach gleich einem Atom der betreffenden Elemente sind, 
sserte Tabelle der- sondern zwei oder noch mehr gleichartige Atome enthalten. Gas- 
geändert ist. Die förmiger Wasserstoff besteht aus Molekülen H,„, die ebenso eine che- 
die vierte Stelle, mische Verbindung darstellen, wie etwa die Moleküle gasförmiger Salz- 
bis auf die fünfte säure HCl. Der Unterschied, daß das eine Mal die beiden im Molekül 
mit abgerundeten verbundenen Atome von gleicher Art, das andere Mal von ungleicher 
ichung ankommt. Art sind, ist unwesentlich. Indes gilt dies nicht für alle elementaren 
16, sondern 15,88 Gase. Die Edelgase (Helium, Neon usw.) sind einatomig, ebenso auch 
Bezug auf Wasser- die Metalldämpfe, wie etwa Natrium- oder Quecksilberdampf. Auf 
ermittelt werden, welche einzelnen Tatsachen sich diese Ergebnisse gründen, kann hier 
e allgemein nicht nicht dargelegt werden, der Leser findet sie in jedem Lehrbuch der 
ist auch die am Chemie. Sobald man die Atomlehre überhaupt annimmt, kommt man 
wird dann statt 1 notgedrungen zu diesen Folgerungen.
	        
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