Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

322 III. Materie und Leben 
diese Wirkung nur bei Anwesenheit von Sauerstoff einträte, hat seine N KhZT 
Bedenken. Kine 
4. Die Bildung derartiger Sporen setzt bereits hoch organisierte ir m 
Wesen voraus, während sie doch die primitivsten Keime alles Lebens tes 
sein. sollen (vgl. jedoch S. 309). . 
5. Es erfordert besondere Hypothesen, um das erstmalige Abkommen lich A: 
dieser Keime von einem belebten Planeten zu erklären. philosı 
6. Die Atmosphäre müßte doch nach dieser Annahme auch jetzt PP Nae] 
noch Keime, die uns von außen zuwandern, erhalten. Nach allen bis- probie 
herigen Versuchen ist sie aber schon in ca. 2000 m Höhe keimfrei, erwach 
und die einzelnen Keime, die man gelegentlich in größerer Höhe findet, denjen 
erweisen sich als bekannte irdische Arten. Orzani 
Nach alledem kann man es begreiflich finden, wenn zahlreiche For- N Tatsnc 
scher, auch solche, denen es dabei um keinerlei Hintergedanken be- 
treffend der Weltanschauung zu tun ist, die ganze Lehre von der Pan- 8. 
spermie verwerfen. Es kommt dazu noch ein anderer Punkt. Man wird Die 
nämlich sagen, die ganze Panspermielehre sei auch noch nicht einmal N BEKAM 
eine Lösung für das Problem, das sie zu lösen vorgebe. Denn damit,  Schmol, 
daß wir die Frage, wie das Leben entstanden sei, von der Erde in den N Pmmer 
Weltenraum verschieben, ist sie um nichts klarer geworden. Ist es hier Plasma 
unbegreiflich, wie sich Plasmastoffe zu einer lebenden Zelle zusammen-  Sudere 
fügen könnten, so ist es im Weltenraum um nichts wahrscheinlicher. weglich 
Man kann auch nicht sagen, wir kennten anderweitig ja die Bedingungen Schon | 
gar nicht — im Gegenteil, diese sind hier bei uns sicher so günstig wie lichen 
nur möglich. Es handelt sich ja gar nicht um andere Bedingungen, der Se] 
sondern um das höchst unwahrscheinliche Zusammentreffen einer 0 einl: 
Unzahl notwendiger Bedingungen (s. S. 318). Daß beim Zusammen-  PBedeut: 
schütteln von Buchstaben ein Gedicht entsteht, ist im Weltenraum Ste! 
nicht wahrscheinlicher als auf der Erde. jetz di 
Angesichts dieser Bedenken müssen wir also wohl doch darauf ver- aber.de 
zichten, in diesem Ausweg die Lösung des Problems der Lebensentstehung Pflanze 
zu suchen. Und so lautet denn das Ergebnis unserer ganzen, wenn auch Als bes 
kurzen und summarischen Untersuchung dahin, daß wir uns wenigstens Vorgäns 
vorläufig wohl zu einem Non liquet entschließen müssen. Unsere bio- (Asearis 
chemische und biophysikalische Erkenntnis steht immer noch erst in sich ent 
ihren Anfängen. Solange das der Fall ist, ist es schlechthin unmöglich, Vor alle 
endgültig darüber zu entscheiden, was sie eigentlich in der Erklärung In de 
des Lebens leisten kann. Wem dieses ziemlich unbestimmte Ergebnis Plasma. 
nicht genügt, der muß sich dann freilich an die wenden, die es heute Verschig 
schon ganz genau wissen. Es gibt ja solche in beiden Lagern zur Genüge, methode 
von denen die einen, wie Frenssen so schön sagt, „dabei gewesen sind, des Ker 
als die Urzelle Hochzeit machte‘ und die anderen zugesehen haben, selbst is 
wie ‚Gott in den Knien lag und wehmütig lächelnd die Menschenseele Zeilkern
	        
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