Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

8. Problem der Artenbildung 417 
stellt, dahinterstehenden Willen und keinen Willen ohne wenigstens einen 
isses Schimmer von Vernunft gibt. Beides sind Abstraktionen, die Wirklich- 
vähnt keit ist, wo wir sie auch anfassen mögen, stets beides zugleich. 
e der An einer späteren Stelle werden wir noch einmal auf diese letzten 
mt; metaphysischen Fragen und das mit ihnen gegebene Werteproblem 
e die zurückkommen. Vorläufig bleibt uns nun, wie man aus dieser kurzen 
Bild Erörterung wohl erkannt hat, noch die Frage übrig, was wir denn etwa 
, die über die Logik der organischen Formen wissen. Anders gesagt: 
„ ob- können wir irgendwelche Erkenntnis darüber erlangen, warum es gerade 
5 Wa diese und keine anderen Lebensformen auf unserer Erde gibt? Man 
EOS kann diese letztere Frage rein spekulativ auffassen, d.h. so, als ob es 
gkeit vielleicht irgendwelche rein logischen Begründungen dafür gäbe, daß, 
erden wenn es überhaupt Lebewesen gibt, diese gerade die vorliegenden Formen 
selber oder doch etwa allgemeinen Typen haben müßten. Indessen haben die 
aber vergeblichen Spekulationen früherer Jahrhunderte gezeigt, daß so keine 
ınder wirkliche Erkenntnis zu gewinnen ist 515). Eine solche entstand vielmehr 
Und erst in dem Augenblick, als man die Frage nicht systematisch, sondern 
d. h. historisch faßte, also fragte, ob wir vielleicht imstande sind, uns das 
Wenn Werden der Arten, Gattungen, Familien usw. als einen naturgesetzlich 
ttes- ablaufenden Prozeß verständlich zu machen. Hiermit stehen wir denn 
EA vor der Frage, der wir wegen ihrer Wichtigkeit ein paar besondere 
Über Kapitel dieses Teiles unseres Buches widmen müssen, dem 
ichen 
85.) 8. Problem der Artenbildung 
Fülle Wir setzen bei der Erörterung dieses Problems nunmehr die Existenz 
ıten), des Lebens überhaupt voraus, es handelt sich nur darum, ob wir denn 
PT die Auseinanderfaltung dieses Lebens in die so überwältigende Fülle 
aufs einzelner Formen begreiflich machen können. Dieses Problem hat bis 
ı das noch vor wenigen Jahren im Mittelpunkt aller allgemeinen (philoso- 
San, Phischen) Erörterungen über biologische Dinge gestanden, auch die ersten 
An Auflagen dieses Buches sind noch unter diesem Eindruck geschrieben. 
3 wir Vielleicht ist die Darstellung dadurch allzu stark bestimmt gewesen, wir 
ierter werden an einer anderen Stelle unten darauf zurückkommen. Jedenfalls 
Aben, ist heute eine fast plötzliche Reaktion in der Biologie eingetreten, die 
und Zahl der sich mit diesen Fragen beschäftigenden Biologen ist in der 
und Gegenwart verschwindend klein gegenüber der Zeit vor 30 Jahren, als 
sten alle Welt Stammbäume konstruierte und „entwicklungsgeschichtliche“‘ 
ische Erklärungen gegenwärtig zu beobachtender biologischer Erscheinungen 
auch gab. Es ist eingetreten, was immer eintritt, wenn man mit allzu großen 
alsch Erwartungen an eine Sache herangeht: die nachträgliche Enttäuschung 
1 und ist um so größer, je höher gespannt vorher die Erwartungen waren, und 
SON dann wird nur allzu leicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Man 
ohne läßt an der Sache kein gutes Haar mehr, die man vordem so hoch in den 
Bavink, Ergebnisse. 5. Aufl. a a 
DZ 
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