3. Gehirn, Seele und Bewußtsein 507
- Noch der Interessen, Wünsche usw. handeln, das sind doch keine physika-
‚andten lischen Wellenlängen. Und wie sollen denn überhaupt solche elektrische
Mystik Wellen die fraglichen Gedankeninhalte übertragen? Die Radiowelle
int sich macht das, indem ihr in bekannter Weise energetische Schwankungen
"schung entsprechend den Tonfrequenzen „aufgeprägt‘“ werden. Sie überträgt
1er wie also zunächst Töne, und einen Sinn erst dadurch, daß diese Töne eben
as Ver- sinnvolle akustische Zeichen sind. Zu diesem Ende ist eine komplizierte
‚en mir Sendetechnik notwendig. Wie sollen das die „Gehirnwellen‘““ machen ?
> etwas Man muß hier schon eine ganze Menge neuer Hypothesen hinzufügen,
SM. wenn man das auch nur einigermaßen plausibel machen will, und jeden-
falls wissen wir von alledem, was auf diese Weise nötig wird, rein gar
nichts, sondern alles wird nur postuliert ad hoc, weil man eben um jeden
Preis die „physikalische“ Theorie festhalten will. Dem Verfasser scheint
ı lange dies nicht der richtige Weg zu sein. Psychologische Erscheinungen sollte
ze, Was man zunächst einmal vom psychologischen Boden aus zu verstehen,
e“ und d. h. in weitere psychologische Zusammenhänge einzuordnen versuchen.
tigende Baerwald selber lehnt es auch ab, die Leistungen des Unterbewußtseins
At das ohne weiteres auf physikalische Gesetze zurückzuführen, und zwar mit
en die vollem Rechte (wenn er vielleicht auch daran denkt, daß solches später
r auch einmal möglich sein werde). Fragen wir uns also zunächst einmal, ob
nal auf wir die in Rede stehenden Dinge, und zwar sowohl das Hellsehen wie
en Er- die Telepathie, nicht vielleicht ungezwungen in einen allgemeineren
lehnen psychologischen Zusammenhang hineinstellen können. Dies scheint
en Vor dem Verfasser in der Tat der Fall zu sein. Wir brauchen uns hier nur
, dann an das weiter oben über die organischen Gestalten und über die Hypo-
z‘ des these eines überindividuellen seelischen Zusammenhanges Gesagte zu
Mühe, erinnern, um einzusehen, daß man auf diesem Wege die Telepathie und
lich zu das Hellsehen zum mindesten im allgemeinen verstehen, wenn auch
e Aus- noch keineswegs wirklich erklären könnte. Da es nämlich keinem Zweifel
;’hstens unterliegt, daß die Primitiven durchweg stärkere „mediale‘‘ Anlagen als
ber die der höherstehende Europäer besitzen, so müssen wir wohl daraus folgern,
ngland daß das Oberbewußtsein die letzte und späteste seelische
awahr- Erwerbung ist, und daraus würde weiter folgen, daß der Mensch mit
ınmög- seinem Unterbewußtsein noch in diejenigen „über“. oder vielleicht
völl ge richtiger: „unterindividuellen‘‘ Bereiche hineinreicht, von denen oben
nzigen bei der tierpsychologischen Erörterung die Rede war (S. 408f.). Wenn
raglich nun aber, wie wir dort sahen, in diesen Bereichen vielleicht die Grenzen
nn wir der sog. Individuen ebenso flüssig werden, wie sie es vor dem Auge des
?) und Physikers schon lange geworden sind, d.h. anders gesagt, wenn dem
nander zweifellosen universellen physikalischen Zusammenhange der Natur
8 „Ab- wirklich auch ein solcher auf seelischem Gebiete zugehört, so könnten
ch gar wir uns den Sachverhalt vielleicht mit Hilfe des folgenden Bildes klar-
mung machen: Das Oberbewußtsein gleicht dem ziemlich engen, aber hell
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