4. Erbanlage und Kultur 521
oder eng- Linien gesteckt haben. An diesem Beispiel erkennen wir, welche Mittel
und Wege der Rassenforscher hat, um auch bei stark durcheinander-
nden Be- gemischten Populationen doch noch das Vorhandensein einzelner Rassen
an“ spre- herauszufinden und sie womöglich auch daraus zu isolieren (was natür-
ehrt, daß lich beim Menschen erst recht schwierig wird, weil man hier nicht experi-
verändert mentieren kann. Hier muß man auf den glücklichen Zufall warten, der
einem einmal eine fast oder ganz reinrassige Linie in die Hände spielt).
Durch solche Untersuchungen ist es nun so gut wie zweifellos, daß wir
es in Kuropa und speziell in Deutschland — die übrigen Weltteile wollen
wir hier außer Betracht lassen — mit mindestens vier, wenn nicht fünf
oder sechs verschiedenen Rassen zu tun haben. Diese sind die nordische,
alpine (ostische), mittelländische (westische, mediterrane), dinarische,
evtl. noch eine besondere „ostbaltische‘‘ und. eine Abzweigung der nor-
dischen, die bereits S. 480 erwähnte „fälische‘‘ oder ‚„dalische‘“‘ Rasse,
wozu ferner bei den in Europa ansässigen Juden die vorderasiatische
(der dinarischen verwandt) und die orientalische Rasse sowie negroide
Einschläge kommen, ferner im Osten rein mongolische Zusätze (die
„ostbaltische‘‘ Rasse wird von manchen Forschern abgelehnt und für eine
Mischung aus Mongolen mit nordischen Menschen gehalten). An diesem
Gesamtergebnis ist nicht gut mehr zu zweifeln, wenn auch im einzelnen
noch manches im Fluß und unsicher ist. Auf die nähere Charakterisie-
rung der Merkmale dieser Rassen kann hier verzichtet werden, da die
Günthersche oder eine andere Rassenkunde ja heute in weitesten Krei-
sen verbreitet ist. Uns interessiert hier nur die Frage nach der rassischen
Bedingtheit der Kulturen. Diese läuft offenbar auf die andere
hinaus, ob es ebenso wie es unzweifelhaft körperliche Rassenunterschiede
gibt, so auch entsprechende seelisch-geistige gibt, und ob diese letzteren
so stark sind, daß sie einen wesentlichen Unterschied in der Art und auch
dem Grade der Kulturleistungen zur Folge haben. Was die erstere Frage
anlangt, so kann nicht wohl bestritten werden, daß es tatsächlich see-
N OZCINEN lische Rassenunterschiede gibt. Das folgt schon a priori aus der Tatsache,
daß überhaupt seelische Qualitäten vererbbar sind, von der wir schon
oben gesprochen haben (S. 362), es ist zudem offenkundig, daß beispiels-
llen ein weise die starke musikalische Anlage der slawischen Völker und die ge-
Wenn ringe der nordeuropäischen Bevölkerungen, ferner die sog. Heißblütig-
S. 435) keit der Südländer gegenüber der Ruhe des Nordländers in der Haupt-
altenen sache rassisch, d. h. erblich und nicht umweltbedingt ist. Auch wer etwa
beiden Günthers Schilderungen der seelischen Eigenschaften der europäischen
ten zu- Rassen als einseitig und befangen ablehnt, muß anerkennen, daß es
t genug solche Unterschiede sicherlich gibt, mögen sie auch sehr viel schwerer
igipflig als die körperlichen zu erfassen sein. Ist dies aber der Fall, dann werden
en, der wir nicht leugnen können, daß auch die Art und der Grad der Kultur-
ei reine leistungen wenigstens teilweise durch diese Erbanlagen seelischer Art,