4. Erbanlage und Kultur 525
des am Hieraus folgt der äußerst zweifelhafte Wert solcher Bestrebungen,
ung der welche, von dem blinden Glauben an die Allmacht der Kultur ausgehend,
nn etwa Neger und Weiße, Mongolen und Indianer, für gleich kulturfähig halten
; Okono- und unterschiedslos alle mit den „Segnungen‘“ unserer europäischen
lung zu Kultur beglücken wollen. Eine Universität nach deutschem Muster paßt
A innere in Ansehung dessen in einen Negerstaat, wie etwa Haiti, ungefähr ebenso-
intreten gut wie eine Victoria regia auf dürren Sandboden, den man notdürftig
Marx- den ganzen Tag begießt, oder eine Edelweißpflanze in fetten Marsch-
3 DZw. boden. Der kindliche Glaube, wenn man diesen Segen nur lange genug
Ihre fortsetze, dann würden auch die Menschen der betreffenden Gruppe
ilt dies, schon allmählich danach werden, steht auf der gleichen Höhe wie der
ist die Glaube, daß Europäer bei hinreichend langem Aufenthalte in den Tropen
‚‚Emer- zuletzt schwarz werden würden, und der Glaube mancher Frauenrecht-
Natur. lerinnen, daß hinreichend lange fortgesetzte männliche Erziehung zuletzt
Wir aber die Frau dem Manne völlig angleichen werde%6), Wer auch nur eine
darauf- Ahnung von den Grundgesetzen der Biologie hat, kann über allen der-
hlichen artigen „Kulturlamarckismus‘ nur lächelnd zur Tagesordnung mit dem
schaft- alten Satze übergehen:
he usw. naturam expellas furca, tamen usque recurret.
ı neues Aus dem gleichen Grunde muß es recht bedenklich stimmen, daß die
da sein, neuzeitlichen Verkehrsverhältnisse, wie es scheint, zu einer uferlosen
vürden, Vermischung aller Menschenrassen führen. Man sagt zwar gegen solche
icklung Bedenken, daß doch die höchsten Kulturleistungen der europäischen
hestim. Völker auch auf der Basis von Rassenmischung (s. oben) entstanden
müßte. seien, aber dieser Trost ist von sehr zweifelhaftem Wert, da wir nicht
ermehr die Spur eines Anhalts dafür haben, daß das, was bei den immerhin
ncht in näher verwandten weißhäutigen Rassen Europas (der alpinen, nordischen
‚ematik usw.) sich als fruchtbar oder mindestens nicht schädlich erwiesen hat,
enswert auch noch ebenso auslaufen wird, wenn es sich um weit auseinander
rd be- stehende Rassen, wie evwa Weiße und Neger, handelt. Da indessen bei
‚ physi- uns in Deutschland diese Frage wenigstens im Augenblick nicht so
las Ma- wichtig ist, wie z. B. in Amerika oder den holländischen Kolonien, so sei
rd, daß hier nur im Vorübergehen darauf hingewiesen.
ht usw. Von größtem Interesse ist dagegen für die europäischen Kulturländer
‚ind, so die Frage, ob die Bevölkerungen in ihnen noch eine gesunde und kultur-
en ihre fähige rassische Grundlage besitzen. Wir sehen heute klar, daß der
nd daß Untergang der antiken Kulturvölker nur zu einem Teile durch äußere
rbring- Umstände bedingt war, in der Hauptsache dagegen deshalb unvermeid-
er Ver: lich wurde, weil diese Völker rassisch sozusagen von innen her ausgehöhlt
zen auf wurden. Als das römische Reich äußerlich (etwa in den ersten beiden
‚i jeder Jahrhunderten unserer Zeitrechnung) noch in voller Blüte stand, war es
n über: innerlich schon längst dem Untergang verfallen, da von den Erbbestän-
‚n gibt. den jener Geschlechter, die dereinst dieses Reich schufen, schon fast