Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

7. Problem der Werte 571 
der Ge- Sinne des Wortes zu sein. Seine Ablehnung aller Metaphysik hat ihn 
. greifen aber, wie wir schon oben mehrmals bemerkten, daran gehindert, ein- 
ı dem es zusehen, daß an dieser Stelle nun einmal ohne eine metaphysische 
währen- Hypothese nicht weiterzukommen ist. Es ist zuletzt doch einerlei, ob 
der die man die Welt vom Einzelich oder von einem allgemeinen Ich her zu 
eifelhaft konstruieren unternimmt: das Ergebnis kann in der Erkenntnistheorie 
manch- letzten Endes doch nichts anderes als der „absolute Idealismus‘“ sein 
ı solcher (wogegen sich Kant freilich bekanntlich mit Händen und Füßen ge- 
e‘“, son- sträubt hat), und ebenso in der Ethik usw. der absolute Relativismus, 
omisch‘““ wobei es relativ gleichgültig ist, ob dieser letztere sich auf die einzelnen 
eziehun- Individuen oder die Spenglerschen Kulturseelen, oder wie bei den 
nt hätte modernen nationalistischen Rassentheoretikern auf die „Rasse“ bezieht. 
‚lich die- Im einen wie im anderen Falle gelten die Werte nur relativ zu bestimm- 
len. wir ten Subjekten, nicht an sich. 
arderben Bei der schon sehr weiten Verbreitung des Rassenrelativismus erscheint 
r relati- es mir wünschenswert, an dieser Stelle in dieser neuen Auflage darüber 
r heißen noch ein paar Worte einzuschieben. Er hat in bekannten Büchern%?2), wie 
nehr die z. B. dem von Rosenberg, packende und geschickte Darstellung ge- 
usw. Es funden, und es soll natürlich nicht bestritten werden, daß etwas Richtiges 
le diese an der Behauptung ist, jede Rasse besitze ihr spezifisches Werterleben 
lenschen und -streben. Trotzdem ist es meines Erachtens eine maßlose Über- 
chlichen treibung, wenn daraufhin sich die Vertreter des Rassengedankens nun 
„naiven zu der Folgerung versteigern, daß es demnach für Angehörige zweier 
‚ es fällt ganz verschiedener Rassen, wie beispielsweise für einen nordischen und 
‘) mußte einen mongolischen Menschen, überhaupt gar keine Gemeinsamkeit 
ung von des Werterlebens geben könne. Die Verfasser fast aller solcher Dar- 
zebrach- stellungen sind (ebenso wie Spengler) zum weitaus größten Teile künst- 
sich auf lerisch-ästhetische Naturen und also solche (s. unten) geborene Subjek- 
gen, sie tivisten. Sie sehen deshalb in allem menschlichen Wertstreben immer 
5 zuletzt zuerst nur das Element der Aktivität, das Sichoffenbaren eines innen- 
ss an die liegenden „Stils‘‘, der sich selbst äußerlich irgendwie zum Ausdruck 
hie war bringt. Dem Naturwissenschaftler liegt es immer wieder ob, gegen 
ne Ver- diesen einseitigen Subjektivismus die Rolle des Objekts ausreichend zu 
» „„Alles- betonen. Wenn er — in diesem Falle der Biologe — sich von jenen lite- 
r Werte rarisch-ästhetischen Kulturphilosophen die Meinung suggerieren ließe, daß 
eil Kant tatsächlich alle Kultur nichts als — Rassenleben sei (es gibt Biologen, 
aß die, wie z. B. Scheidt*”), die das auch schon klipp und klar ausgesprochen 
önlich- haben), so verrät er nach meinem Dafürhalten das beste Teil der Natur- 
t, diese wissenschaften: ihre Kraft, den Menschen zur Unterordnung unter die 
ht ver- Sachen, gerade das nicht Subjektive, zu erziehen. Und es ist weiter, 
it‘ faßt. wie mir scheint, ein Abfall auch gerade von dem besten Teile der 
riduellen nordischen Rasse und des deutschen Menschen, denen diese Rassen- 
hnlichen relativisten doch dienen wollen, wenn sie auf diese Weise völlig igno-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.