4. Die Grundlagen der Mechanik 59
ur von Massenpunkten, d.h. lediglich mit Trägheit, aber mit
ereits üblich, die un- sonst keiner anderen Eigenschaft ausgestatteten Punkten
age Stoff““ darstellen sei, zwischen denen anziehende oder abstoßende Kräfte von ganz be-
lich ae EHE stimmter Größe angenommen werden mußten, und daß sich somit die
ill nur eine bestimmte gesamte Welterklärung im Prinzip auf die Differentialgleichungen der
Auf diese Weise N Ob Mechanik zurückführen lassen müsse. Den großartigsten und klarsten
en Ausdruck findet dieses rein mechanische Weltbild in Laplaces
rn. aus verschiedenem bekannter, später von E. Du Bois-Reymond seiner Darlegung der
CP ae ‚„Welträtsel‘ zugrunde gelegten Fiktion eines Weltgeistes, der in
‚e Beschleunigung der einem gegebenen Augenblick die Lagen sämtlicher Massenpunkte des
und Stoffmenge sind Universums, sowie ihre Momentangeschwindigkeiten kennte und dazu
winsenSCNATEENG DE- im Besitz eines unermeßlichen Systems von Differentialgleichungen
ht ausgefüllte Lücke, Ss N e €
verschiedenen Wegen wäre, denen gemäß jene mit den Beschleunigungen verknüpft wären.
z, auf die Machsche Dieser Geist würde, so folgert Laplace, imstande sein, alles Geschehen
Fr Lajen viel näher — in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit derselben Genauigkeit
ı als gleich betrachtet oder vielmehr mit einer noch vollkommeneren, weil absoluten Genauig-
nn die Erfahrung den keit zu übersehen, wie der Astronom Sonnen- und Mondfinsternisse
nn N nd oder Planetenkonstellationen auf Jahrtausende vorwärts oder rück-
fe proportional ist, ist wärts berechnen kann. — Hierbei erscheint nun die Gesamtsumme
aller Massenpunkte völlig unveränderlich; dieselben ändern lediglich
jeder auf die Frage ihre Lagen und Bewegungen gegeneinander, und so gelangte die da-
und dabei sehen, malige Naturphilosophie denn zu dem Satze von der Unveränder-
‚uende Möglichkeit, lichkeit der Summe aller Massen. Die mechanische Masse schien
ı Begriffsbildungen damit der streng mathematische Begriff zu sein, der an Stelle des un-
Hier sollte nur die bestimmten Substanz- (Materie-) Begriffs zu treten habe, und der
z dargelegt werden, „Satz von der Erhaltung der Masse‘ fiel zusammen mit dem uralten
icklung der physi- Satz von der Unveränderlichkeit der Gesamtsumme aller Substanz im
müssen jetzt noch Weltall. — Nun liegt ja die Sache tatsächlich so, daß nicht nur bei
enbegriff stehenden allen physikalischen Vergängen, sondern, wie zuerst Lavoisier durch
darauf hingewiesen, exakte Versuche zeigte, sogar bei chemischen Vorgängen die Gesamt-
egriff der Substanz summe der Gewichte aller dabei beteiligten Stoffe unveränderlich ist,
‚eprägt hat, welche und da Gewicht und Trägheit (Masse) proportional sind, so gilt also
n (Akzidenzen) be- tatsächlich, daß bei allen bisher betrachteten Vorgängen wirklich die
en der klassischen Summe aller Massen konstant bleibt. Nimmt man nun hierzu die
ıulierung dieser all- allgemeine Gewöhnung, in dem Gewichte ohne weiteres den Repräsen-
tte, wie mit Hilfe tanten der Stoffmenge zu sehen (s. oben), so wird es klar, weshalb bis
pien der Mechanik in die neueste Zeit hinein mit absoluter Selbstverständlichkeit die
inglichen Himmels- schwere und träge Masse ohne weiteres begrifflich in eins gesetzt wurde
zugleich eine Fülle mit „Stoffmenge‘““ überhaupt, obwohl dies, auf zwei verschiedenartige
Begriffssystems be- Substanzen (z. B. Eisen und Kupfer) angewendet, an sich eine reine
n den Schlüssel für Übereinkunftssache ist. Es ist von grundlegender Wichtigkeit für die
zu haben glaubte. Einsicht in die neueren Ergebnisse, sich klarzumachen, daß letzten
geheures System Endes die Versuche Lavoisiers u. a. doch nichts weiter beweisen als