5. Der Energiesatz und die Einteilung der Physik 61
ischen und chemi- | | /
aften der Körper die optischen oder die wenigen damals erst bekannten magnetischen
‚a. W., daß diese, und elektrischen Erscheinungen denn nun wirklich unter den gemein-
Feis einfach durch samen Oberbegriff „Bewegungen von Massenpunkten unter dem HEin-
\nte sind, wie man fluß von Kräften‘ einzuordnen seien. Man postulierte dies, weil man
daß dies schlecht- davon überzeugt war, daß eine Wissenschaft (die Mechanik), die sich
‚46), Trägheit und in der Erklärung der Himmelserscheinungen so unerhört fruchtbar er-
auch. und warum wiesen hatte, wohl auch noch mehr werde leisten, ja schließlich alle
ehemis chen geben, Naturerscheinungen überhaupt unter sich werde befassen können.
Änderung erfahren Kants Erkenntnistheorie ist, von hier aus gesehen, letztlich nichts als
-haltungsgesetz der Versuch, dieser von den Naturforschern selbst mehr instinktiv ge-
;t: daß dieses eine hegten Überzeugung einen klaren Ausdruck und eine allgemeine philo-
En äßBte sophische Begründung zu geben. Der Massen- und Kraftbegriff er-
VA schienen, wie schon zu Anfang angedeutet, nach ihr gewissermaßen
Sch a nur als die zu physikalischen Maßbegriffen gewordenen beiden ‚Kate-
nn Eye an gorien‘“ der Substanz und der Kausalität. Waren diese nun „aprio-
Können: en WS rische‘“ Denkformen, so war es ja gar kein Wunder, wenn zuletzt die
wann are ganze Naturwissenschaft es nur mit „Bewegungen von Massenpunkten
E SORLECHENEN ) unter dem Einfluß von Kräften“ zu tun hatte.
Vene as chen In Wahrheit bietet nun aber die unmittelbare physikalische Er-
Zam On iS S fahrung, wie allgemein bekannt, ein viel verwickelteres Bild. Wenn
ORpunkte eS nn wir die verschiedenen Formen, in denen uns das Naturgeschehen ent-
heit) und lm da gegentritt, z.B. im Fallen des Regentropfens, im Blitz und im Donner,
cht, das nachträg- im leuchtenden Regenbogen usw., als Äußerungen verschiedener „„Natur-
all, aß der er5f6 kräfte‘“ bezeichnen, so ist dies zunächst nicht viel mehr als ein gemein-
Nemzelt bei Des samer Name. Denn an sich erscheint uns jede derselben einstweilen
Cr Klassischen Me: als ein qualitativ von der anderen ganz verschiedenes Etwas. Und wir
‚ daß dieses Welt- brauchen nicht lange zu suchen, woher diese qualitativen Unterschiede
5. auf der Voraus- zwischen Wärme, Licht, Schall usw. stammen; es sind offenbar nur
Nles physikalischen die unbesehens in die Außenwelt projizierten Unterschiede der ver-
; Naturgeschehens,. schiedenen Sinnesempfindungen (die Lockeschen „sekundären Quali-
en Weltbildes sind, täten‘), mit denen wir es hier zu tun haben. Hier setzt nun aber so-
st alle weltanschau- gleich die erkenntnistheoretische Reflexion ein. Die Sonnenstrahlen
ngen. Wir werden z. B. rufen auf der Hand das Gefühl der Wärme, im Auge die Empfin-
; ersten Teiles, ein- dung des Lichtes hervor. Sind nun in ihnen deshalb zwei verschiedene
Kausalitätsproblem ‚„Naturkräfte‘““ anwesend, oder aber ist es ein und dieselbe Ursache,
er Darstellung des die nur die beiden verschiedenen Sinnesorgane bzw. durch sie zwei
verschiedene Partien des Gehirns zu verschiedenen Empfindungen an-
n regt? Gerade dieses Beispiel zeigt uns, wie schwer es auch für die
er Physik wissenschaftliche physikalische Forschung gewesen ist, von jenem
tische Weltbild war „naiven Realismus‘ sich gänzlich loszulösen. Denn erst in unseren
e einer Einheit, die Tagen ist die Überzeugung allgemein durchgedrungen, daß nur die
ar. Niemand hätte zweite Antwort richtig, die Sonnenstrahlung also nur von einerlei Art
ı können, wie etwa ist und der Unterschied erst im Körper bzw. der Seele beginnt. Wir