6. Die kinetische Wärmetheorie 75
(otwendigkeit A für das, was wir Temperatur nennen, ist die durchschnittliche
Mischen Yrschei- Geschwindigkeit aller Moleküle des betrachteten Bereichs, genauer der
; zeigt denn auch Durchschnitt der Geschwindigkeitsquadrate, da wir die (absolute)
ereinheitlichende Temperatur dem Quadrat der Geschwindigkeit proportional annehmen
ben. Die heutige müssen. Der absolute Nullpunkt der Temperatur (s. S. 63) ist die voll-
die „Physik der ständige Ruhe der Moleküle. Zwischen zwei verschiedenen Körpern
ehören neben der oder zwei Teilen desselben Körpers besteht ein „dynamisches“ Gleich-
enteils hörbaren) gewicht der Temperatur dann, wenn an der Grenzfläche ebensoviel
wie wir sogleich kinetische Energie in der einen Richtung wie in der anderen Richtung
lererseits umfaßt übertragen wird. Erhitzt man einen Teil des Körpers, so heißt das,
n Kapitel näher man führt den dort befindlichen Molekülen kinetische Energie zu,
eten laufen aber die sich alsbald innerhalb des Körpers durch die fortwährenden Be-
aß an einer end- wegungen weiter verteilt. Das ist dann der Wärmeausgleich durch
zweifeln ist (wie Leitung. Es wird indessen keineswegs die gesamte zugeführte Energie
werden). Unsere sich in der Vergrößerung der kinetischen Energie der Moleküle, d.h.
melehre den all- in der Temperaturerhöhung wiederfinden. Vielmehr geht stets ein
mehr oder minder großer Bruchteil der Energiezufuhr drauf, der sich
in „innere Arbeiten‘ umwandelt, Arbeiten, die erstens in der Über-
windung der von den Molekülen aufeinander ausgeübten Kräfte, zwei-
ochen, dann aber tens in intramolekularen Veränderungen bestehen können. Die Un-
z erfolgte in den möglichkeit, diese inneren Arbeiten näher zu bestimmen und exakt
baut ist sie dann in die Rechnung einzusetzen, ist der Grund für manche Mißerfolge
nn und in neuerer der Theorie. Besonders störend trat dies in Erscheinung bei den festen
dabei fast überall Körpern, wo die inneren (Molekular-) Kräfte offenbar am stärksten
it, so müssen wir wirken. Die festen Körper hatten sich deshalb bis vor kurzem fast ganz
begnügen, in der der Theorie entzogen. Neuerdings ist indessen auch für sie durch die
sten Erfolge der weiter unten zu besprechende Plancksche Theorie ein erheblicher
ı. Das wolle der Fortschritt erzielt worden°7). Am einfachsten liegen die Verhältnisse
bei den Gasen, wo die Moleküle so gut wie völlig frei ihre Bahn zurück-
je ist die schon legen, unter ihnen sind wieder besonders einfach die einatomigen
Värme nennen und Gase (Helium u. a., s. S. 22). Bei diesen dürfen wir daher die beste
kinetische Energie Übereinstimmung der Theorie mit der Erfahrung erwarten. In ‘der
. Genauer muß es Tat trifft diese Erwartung in ausgezeichnetem Maße zu, wie u.a.
die durchschnitt- der am Helium erhaltene Wert der Loschmidtschen Zahl steigt. Helium
orößer ist als die kann als nahezu „ideales Gas‘® betrachtet werden. Doch gelingt es
Zusammenstößen auch für die übrigen Gase, fast sämtliche Gesetze der Wärmeleitung,
je an die inneren Diffusion, inneren Reibung usw. usw. in guter Übereinstimmung mit
ndpunkte der Er- der Erfahrung aus der Theorie mathematisch zu deduzieren, und selbst
ichts wunderbarer viele Erscheinungen des Übergangs zwischen Gas- und Flüssigkeits-
die schwingende zustand lassen sich befriedigend durch die kinetische Hypothese er-
ce erregt, die Ton- klären. Von den vielen zum Teil höchst überraschenden Einzelheiten
ch der Hypothese dieser Übereinstimmung zwischen Theorie und Experiment sowie den
‚eiten, maßgebend auch nicht seltenen Inkongruenzen müssen wir hier absehen. Das