Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

6. Die kinetische Wärmetheorie 79 
nschauungen wärmen. Die Wärme hätte dann nur einen Kreislauf Wasser—Ma- 
Brownsche schine—Wasser gemacht, aber das Schiff wäre gratis dazu über den 
öbertes Bild Ozean gefahren. Arbeit ist dabei im ganzen weder gewonnen noch 
“ verloren, dem Energiesatz also genügt. Jedermann hat trotzdem das 
einschalten, instinktive Gefühl, daß diese Art von Perpetuum mobile eine eben- 
ı Zusammen- solche Utopie ist wie die erste. Warum ist das nun so? Wir müssen, 
»iesatz oder um die Antwort wenigstens ungefähr zu verstehen, ein wenig in die 
erste ist der „Thermodynamik“ hineingehen. 
>wnsche Be- Abb. 6 zeigt das Schema einer Wärmemaschine. Wir können annehmen, daß 
ist erwiesen, es eine Dampfmaschine ist, bei einer solchen pumpt man allerdings gewöhnlich 
durchschnitt- das im Kondensator verdichtete Wasser nicht wieder in den Kessel zurück, weil 
man beliebig viel neues bekommen kann. Arbeitete die Maschine dagegen mit 
beobachteten einem kostbaren Stoff, so würde man sie zweifelsohne so einrichten. Im Kessel 
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uf, eine Um- Abb. 6. Schema einer Wärmemaschine, links Kessel, rechts Kondensator. 
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estattet. Kin wird. der arbeitende Stoff erwärmt und verdampft, im Kondensator durch Ab- 
t % 1l kühlung wieder verdichtet. Der Drucküberschuß auf der Kesselseite treibt dann 
ea es VO den Kolben im Zylinder vorwärts, wobei dieser Arbeit leisten kann. Die Grund- 
während des frage nun, auf die hier eine Antwort gesucht und zuerst von S. Carnot (1824) 
inerlei Arbeit gefunden worden ist, ist die, wieviel Arbeit im günstigsten Falle, bei Aus- 
T schluß aller Verluste durch Reibung, Wärmeleitung und Strahlung nach außen 
weiter. An- usw. geleistet werden kann. Diese maximale Arbeit ist keineswegs gleich der 
‚ die Pendel- gesamten dem Kessel zugeführten Wärme Q (die Kalorien in Meterkilogramm 
Tr angenähert umgerechnet). Denn es ist sicher, daß bei dem ganzen Vorgang notwendig ein 
a S De Teil der Wärme an das Kühlwasser im Kondensator abgegeben werden muß. 
zweiter Art”. Der Vorgang der Abkühlung besteht ja darin, daß dieses Wasser dem arbeitenden 
‚s gelänge, die Stoff Wärme entzieht und ihn dadurch verflüssigt. Ohne diese Abkühlung kann 
ind die Maschine überhaupt nicht arbeiten, weil dann ja der Druck auf beiden Seiten 
vermindert zu gleich hoch wäre. Die rechnerische Verfolgung des Vorgangs ergibt nach Carnot 
cularbewegung und Clausius (1850), daß die in Arbeit umgesetzte Wärme im Höchstfalle den 
sprechender Betrag Q- a erreicht, unter Q die gesamte im Kessel aufgespeicherte 
 tdet den Wärme, unter 7 und 7, die „absoluten“ Temperaturen (s. S. 63) des Konden- 
e en T;—T 
N n Wä sators und Kessels verstanden. Der Bruchteil A heißt deshalb der (theore- 
,e899). Are tische) „Wirkungsgrad“ der Wärmemenge. 2 
ein Schiff ent- Beträgt beispielsweise im Kessel die Temperatur 160° C, im Kondensator 
.voir vorstellt, „e Zn va (£ + 2738) die Werte T, = 433 und T, = 313 ergibt, so ist 
ijebe damit die Ta ” m 0,28, d. h. rund 28% der Wärme könnte in Arbeit verwandelt 
las Wasser er- werden. Der Rest (72%) geht nutzlos auf das Kühlwasser über.
	        
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