Photographische Aufnahme farbiger Körper. 157
3se Empfindlichkeitsdifferenzen zwischen den einzelnen Silbersalzen in
°b- Betracht zieht und dem entsprechend die Belichtungsdauer wählt,
‚he wird man dennoch so ziemlich dasselbe Resultat erhalten, gleichviel,
ob man mit Chlorsilber, Bromsilber oder Jodsilber, mit oder ohne
lie Farbenzusatz operirt, d. h. gewisse Sorten Blau, wie Ultramarin und
lie Kobalt wirken wie Weiss, gewisse Sorten Gelb und Roth, wie Chrom-
al- gelb, Mennige, Zinnober wirken wie Schwarz. Selbst die verstärkte
lie Empfindlichkeit des Bromjodsilbers für Spectralgrün hat bei kurzen
rt Expositionen für die Aufnahme grüner Pigmente und Blätter nicht
BY entfernt den Einfluss, den man. ihm zumisst, denn eine Farbentafel,
in. mit reinem Jodcollodium aufgenommen, liefert das Grün eben so
ıt- kräftig wie Bromjodeollodium unter gleichen Umständen. Erst bei
en sehr langen Expositionen treten die günstigeren Wirkungen des
er Grün auf Bromjodsilber deutlich hervor. Man kann daher für die
es Praxis recht wohl annehmen, dass bei nassen Bromjodsilberplatten
b- die Wirkung farbiger Pigmente wesentlich abhängig ist‘ von der
ıf- Menge. des darin enthaltenen Spectralindigo und Violett. Nun scheint
3n es aber zweifellos, dass bei Anwendung einer Naphtalinchlorsilber-
er: platte, die für Spectralgelb sich empfindlicher zeigt, als für Spectral-
an blau, eine Wirkung der gelben Pigmente hervortreten müsse; das
an ist jedoch nur in geringem Grade der Fall. Die Sache ist leicht
re zu erklären, wenn man die relative Helligkeit der Spectral-
m farben in Betracht zieht, die man bisher bei der vergleichenden
n- Beurtheilung der Wirkung an Spectral- und Pigmentfarben ganz
n ausser Acht gelassen hat.
Vierordt hat die relative Helligkeit der einzelnen Theile des
Sonnenspectrums bestimmt und giebt folgende Verhältnisszahlen ihrer
Lichtstärke der einzelnen Theile desselben:
Im Roth b. | im Orange | im Gelb | im Gelbgrün , im Grün | im Hellblau im Dunkelblau | im Violett
d, Linie B, bei C, | bei,D,. | zw. D u. E, | bei E, | bei F, bei G, | bei H,
N BUN A 0,8... 1. 0,07.
nn Demnach ist das Verhältniss der Helligkeit des Spectrumblaues
u bei G zum Spectrumgelb bei D nahe wie 1:100.
% Solche starke relative Helligkeit im Vergleich zum Blau zeigt
= kein gelbes Pigment. Ein intensives Chromgelb wird kaum mehr
u als viermal so hell erscheinen, als ein ‘sattes Ultramarin, und eine
; Platte, die demnach für Spectrumgelb nur ebenso empfindlich ist,
wie für Spectrumblau (obgleich ersteres hundertmal so hell ist als
letsteres), wird daher in der Zeit, wo sie von einem Ultramarinblau
1 kräftig afficirt wird, von. einem benachbarten Chromgelb, das nur
| viermal so hell als das Blau erscheint, nur einen äusserst schwachen
, Eindruck erhalten, in dem gegebenen Fall einen 25 Mal schwächeren.
Will man daher. eine. Wirkung gelber Pigmente neben blauen er-
| zielen, so muss man entweder durch passende gelbe Gläser
belichten, wodurch das Blau hinreichend gedämpft wird, oder die
Empfindlichkeit der Präparate für Gelb noch weiter steigern.
Das erstgedachte Hilfsmittel ist nun mit Erfolg von Ducos de
Hauron und neuerdings von Albert angewendet worden, um far-
bige Bilder farbig zu reproduciren und ist dieses sicher eine der