Chemische Photometrie. 161
uck bisher noch nicht von Erfolg gekrönt worden. Seebeck machte zuezst
th. dahinzielende Versuche mit Chlorsilber, später suchte Draper diesen
ex- Zweck durch Bestimmung der Salzsäuremenge zu erreichen, die durch
Auf Wirkung des Lichtes auf Chlorwasser gebildet wird. Aber erst
JeC- Bunsen und Roscoe gelang es, eine Methode aufzufinden, durch
E. welche es ihnen möglich geworden ist, mit einer bisher nicht er-
gen reichten Genauigkeit photochemische Messungen, freilich unter grossen
710- Schwierigkeiten zu machen.
lb- Das chemisch empfindliche Medium, welches Bunsen und Roscoe
an- zur Messung der Intensität versuchten, war ein Gemenge von glei-
chen Theilen Chlorgas und Wasserstoffgas, von Bunsen
‚en, Chlorknallgas genannt. Dieses hat die Eigenschaft, sich bei star-
in kem Lichte unter Explosion, bei zerstreutem Lichte langsam zu
‚ja Chlorwasserstoff zu verbinden (s. p. 18). Die Menge des so erzeug-
A ten Clorwasserstoffs ist der chemischen Lichtintensität proportional.
wa- Bunsen und Roscoe entwickelten aus Chlorwasserstoffsäure mittelst
Isil- einer electrischen Batterie das Chlorknallgas, und leiteten dieses in ein
ung bauchiges Gefäss a (Fig. 9) mit sehr enger, langer, graduirter Röhre 6,
cht die am anderen Ende ein weites, mit Wasser gefülltes Gefäss c trug.
a0 Die Röhre b war so graduirt, dass jeder Scalentheil ein bestimmter
ing Bruchtheil von dem Rauminhalt des Gefässes a war. Letzteres selbst
Inte war zur Hälfte mit Wasser gefüllt, und dieser mit Wasser gefüllte
untere Theil geschwärzt. Ein Hahn % diente zur Abschliessung des
ben Ganzen von dem Entwickelungsgefäss des Chlorknallgases.
ein. Pie. 9.
so }
ver- CC 0 =
10, CD A m VA L
die E ( ZZ
ver- =
ch- i
PO:
vuer Der Apparatı stand: in einem dunklen Zimmer, in das durch
age, Fensterladen Licht gelassen werden konnte.
Metallschirme: schützen denselben vor der strahlenden Wärme
des Beobachters,. ein Wassergefäss vor der der Lichtquelle.
| Lässt man; auf dieses ‚Insolationsgefäss‘“ ein chemisch schwach-
A wirkendes Licht, .z. B. Gaslicht wirken, dass in einer gemessenen
he- Entfernung aufgestellt ist, so sieht man Anfangs keine Wirkung,
nach circa vier Minuten beginnt sie aber. Es bildet sich Salzsäure,
diese wird vom Wasser in « absorbirt, in Folge dessen tritt eine
her V olumenverminderung des Gases ein, und das Wasser aus € tritt in
ges- die Röhre d. Aus dem Stande des Wassers in dieser Röhre «kann
len - man diese Volumenverminderung ablesen. Die Abnahme des Volumens
Be- wächst mit der Dauer der Bestrahlung, und steigt bis zu einem con-
che- stant bleibenden Maximum. Je intensiver die Lichtstärke ist, ın
ben desto kürzerer Zeit tritt dieses Maximum ein. Man muss bei der
‚ers, Beobachtung erst das Maximum eintreten lassen, dann die Scalen-
Vogel, Lehrbuch der Photographie. 3. Aufl.