Full text: Lehrbuch der Photographie

Ateliereinrichtungen. 247 
schneidet zu viel des aus vortheilhaftester Richtung (45° Neigungs- 
winkel) kommenden Lichtes weg und wurde deshalb hier verworfen. 
Die Glasscheiben von 0,62" Breite werden durch 16 eiserne 
1° X 8° starke Schienen gehalten. Sie liefern eine breite ruhige 
Lichtmasse von Norden her, die es für einzelne Fälle zu reguliren 
galt. Es kam darauf an, eine Vorrichtung zu schaffen, die durch 
Abschliessung auch des geringsten Nebenlichtes eine vollkommen 
einheitliche Beleuchtung erzielte und damit bequeme Handhabung, 
Sicherheit in der Wirkung, Haltbarkeit und Eleganz vereinigte. 
Herr Petsch wählte, um diesen Anforderungen zu entsprechen, an 
Stelle der alten, aus doppeltem Zeuge bestehenden Gardinen, feste, 
mit undurchsichtigem Stoff bespannte viereckige Rahmen. Ab- 
gesehen von der noch immer nicht absoluten Undurchsichtigkeit, 
waren die früheren Gardinen durch das gegenseitige Scheuern dem 
Zerreissen ausgesetzt, mit der Zeit schlaff herabhängend erzeugten 
sie Lichtöffnungen, die in hohem Grade das Auge der aufzunehmen- 
den Person blendeten und dem Photographe einen absolut strenge 
Abschliessung von Nebenlicht unmöglich machten, von Staub und 
hässlichem Aussehen zu schweigen. Bei der neuen Rahmen-Ein- 
richtung wurden die Schienen für das Glas zugleich nutzbar als 
Führungen für die Beleuchtungsvorrichtungen und alle Stangen, Drähte 
und Ringe entbehrlich. 
Die Rahmen, welche die Gar- 
dinen vertreten, bestehen aus 
leichtem mit Zeug überzogenen 
Bandeisen, sind 125% x 62% gross 
und mit geleimtem Kreidegrund 
und Oelfarbe licht- und wasser- 
dicht gemacht. Die Dachlichtrahmen ruhen leicht verschiebbar 
auf Kckeisen siehe Fig. 68 (2X 1%), die an den Kisenträgern 
angebracht sind. Jeder hat drei Falzen, in denen drei Rahmen 
selbstständig laufen. Tig. 69 zeigt diese Anordnung im Längen 
durchschnitt. AH ist die Rückwand, % eine feste Holzbedachung, 
aaa die drei in ihren Walzen laufenden Rahmen mit kleinen 
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6 am. 
Vorsprüngen xx. Diese Rahmen bewegen sich wie Gardinen mittelst 
Schnüre, die bei X und / über Rollen gehen und bei 7 an dem 
ersten Rahmen fest gemacht sind. Zieht man auf, so bewegt sich 
zuerst r” nach hinten, der Vorsprung x’ greift dann bald in den 
entsprechenden des nächst unteren Rahmens 7” und nimmt diesen
	        
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