Full text: Lehrbuch der Photographie

250 Ateliereinrichtungen, 
kleineres Glashaus CC einfacherer Construction von 3,13 Meter (10) 
Höhe, Das Hauptatelier baut man aus Glas und Eisen, es ist zwar 
theuer, aber, solid. Das Copiratelier kann aus Glas und Holz ge- 
baut werden. Die vor demselben liegende Plattform go dient zum 
Copiren im Freien. 
Kleinere Ateliers, die für einen mässigen Geschäftsbetrieb ge- 
nügen, empfehlen wir folgendermassen anzulegen. Man lege Glashaus 
LIT V Fig. 71 und Copirraum 4% 77 in einer Ebene an, daran schliesse 
man das Negativdunkelzimmer NND 3°/4 Meter lang, 2,5—3,5 Meter 
breit und das Positivdunkelzimmer PD. Das Glashaus nehme man 
7,81 Meter (25°) lang und 4 Meter (12'/z—13’) tief, die Tiefe des 
Glasdaches: 2,5—2,8 Meter (8—9’), die Steigung desselben: 0,8 Meter 
(2'/2”), die Glaswand 7/7 stets nach Norden. 
_ Dem Copirraum nehme man 2,5 Mir. 
(8°) breit, Glaswand und Glasdach wie 
X oben, die Thür @b von 1,25 Meter (4’) 
i Breite in der Mitte, um bei Aufnah- 
men von Portraits in ganzer Figur auf 
Platten von 18 X 23 Centim. (7 X 9”) 
FE darin zurückgehen zu können, 
I Will man Glas sparen, so lasse man 
die punktirten Tleile 2p7p= 62 Centim. 
(2°) Breite unverglast. 
Als Gardinensystem für solche einfache Anlagen empfehlen wir 
Schaarwächters Einrichtung, die billig ist, und Schnüre und Rollen, 
welche leicht in Unordnung kommen, überflüssig macht s. Fig. 72. 
Sie besteht für die Glaswand aus drei hängenden Gardinen vr, s,£, 
die auf Ringen an einem einzigen gespannten Messingdraht dd ent- 
lang laufen. Eben solche Messingdrähte, sechs an der Zahl, sind in 
gleicher Richtung auch am Glasdache ausgespannt, je zwei dieser 
Drähte tragen drei Gardinen o,p,g. Mit Hülfe eines langen Stockes 
kann man die Dachgardinen o, op, qg entweder ausbreiten, so dass sie 
den betreffenden Theil des Daches cc gänzlich verhüllen, oder man 
kann sie zusammenschieben und dadurch beliebige Lichtöffnungen wie 
in den "Theilen 4A 4 und BB anbringen. Gleiches lässt sich mit den 
Glaswand-Vorhängen vr, s, t machen. Will man das Licht von den 
Füssen der Person abhalten, so deckt man den unteren Theil der 
Glaswand zu, indem man die Enden von s und £ mit Hülfe einer 
Holzklammer bei f zusammenrafft. 
Für kurze Expositionen öffnet man die Abtheilungen 1, 2, 3 
der Wand und des Daches und lässt nur 4 geschlossen. Für gutes 
Licht und längere Expositionen und künstlerisch schön modellirte Be- 
leuchtungen öffnet man Abtheilung 3 der Wand und 3 C des Daches, 
bei schwächerem Licht auch noch Abtheilung 2 der Wand und die 
Abtheilungen 1 4 B und 0; natürlich kommt es hier auf ein paar Zoll 
nicht an. Es kann sich bei diesen Angaben nur um ungefähre Skizzen 
handeln, die der denkende Künstler nach seinem Belieben modifieirt. 
Die Grundsätze der künstlerischen Beleuchtung selbst werden 
wir ım ästhetischen Theil erörtern.
	        
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