Lichtvertheilung im Atelier. 263
der in Bezug auf‘ Helligkeit dem grossen Atelier von 3% Länge
gleichsteht (Fig. 83). Ja in Bezug auf Helligkeit wird die kleine
Glaswand g% noch vortheilhafter wirken als die lange gh, da bei der
letzteren das Licht in schieferer Richtung auffällt, also einen
grösseren Reflexionsverlust erleidet.
Ein solches Atelier würde folgende Form zeigen:
Fig. 83.
Die nicht schraffirten Theile sind hell und verglast, die übrigen
dunkel, der Apparat würde in dem dunklen Theil 77T stehen, .die
Person bei @ in der Nähe der Glaswand. Die Tiefe des Glasdaches
ist auf 12’ angenommen. Für Einzelportraits reicht dieselbe
nicht nur aus, sondern ist sogar noch ‘zu gross, und dürfte das ganze
Glasdach nur in Ausnahmefällen zur Anwendung gelangen.
Dieses ist das Tunnelatelier, so genannt nach dem dunklen
Raum 77. Wenn nun aber auch solch ein Atelier für Einzel-
portraits ausreicht, so hat es doch dem Nordfrontatelier gegenüber
gewisse Nachtheile. Zunächst empfängt die Person immer ihr Licht
von derselben Seite, im vorliegenden Falle von rechts, während ein
Nordfrontatelier, je nachdem man die Person an der Ost- oder West-
wand postirt, eine Beleuchtung von rechts oder von links erlaubt.
Dieser Nachtheil ist jedoch nicht gross, Reutlinger’s Bilder sind
z. B. alle von links beleuchtet.
Ein grösserer Nachtheil zeigt sich aber, wenn die Person nicht,
wie es hier vorausgesetzt, in der Nähe der Glaswand, sondern etwas
entfernt davon postirt wird, es ergiebt sich dann sofort die auffallende
p- 261 besprochene Abnahme der Lichtstärke nach der Tiefe.