Full text: Lehrbuch der Photographie

270 Cameras. 
immer gerechtfertigt, bei stehenden Figuren ist es sogar besser die 
Camera senkrecht zu stellen, bei sitzenden Figuren erlaubt die schiefe 
Stellung der Camera, Kopf und Fuss leichter gleichzeitig scharf zu 
erhalten, als die senkrechte Stellung. Unter gewissen Umständen, 
z. B. zur Aufnahme von Statuen ist es nöthig, die Camera nach 
oben zu richten. Zu dem Zwecke setzt man sie verkehrt auf das 
Stativ, so dass das Objectiv über der Schraube r Fig. 90 steht. 
Die Stative mit Rollen bedürfen eines Stiftes m Fig. 91, der 
durch Eintreiben in den Boden die Lage fixirt. Man hat auch 
eiserne Stative. Diese sind jedoch meist zu schwer und ruiniren 
bei häufigem Gebrauch den Fussboden. Ferner hat man Vorrich- 
tungen ersonnen, die Rollen zu arretiren und so dem Apparate voll- 
ständige Stabilität zu sichern. Bei dem Stellen des Stativs merke 
der Anfänger darauf, dass beim Bewegen des Stativs in senkrechter 
Richtung das Bild sich in gleicher Richtung auf der matten Scheibe 
bewegt. 
Die Camera wird behufs der scharfen Einstellung eines Gegen- 
standes mit dem Stative möglichst fest verbunden, so dass ihre Lage 
eine unverrückbare bleibt. Am einfachsten geschieht dieses mit- 
telst Tischlerschrauben. Eine nur lose auf das Stativ gesetzte Ca- 
mera giebt durch Verrückung ihrer Lage häufig Veranlassung zu 
Störungen, namentlich bei leichteren Instrumenten. Schwerere 
stehen von selbst fest.
	        
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