Abstäuben. 2935)
drängung des destillirten Wassers und lässt beides ablaufen; schliess-
lich giesst man noch einmal Eiweisslösung auf, lässt sie‘ umherlaufen
wie Collodium, doch fängt man den Ablauf nicht in der Vorraths-
flasche auf. Die Platten setzt man zum Trocknen an einen staub-
freien Ort auf einen sauberen Plattenständer, sie halten sich
monatelang.
Man braucht per */ıo Quadratmeter [= 1 Quadratfuss] etwa 25 Cu-
bikcent. Eiweisslösung. Geeiweisste Platten haben den Vortheil, dass
das Collodium sehr fest darauf haftet, während es von geputzten
Platten beim Waschen leicht heruntergeht. Auch auf gekautschuk-
ten Platten sitzt die Collodiumhaut ziemlich fest. Um die albumi-
nisirten von den nicht überzogenen zu unterscheiden, haucht man sie
an. Der Hauch bleibt auf der Glasseite leicht haften, die Albumin-
seite schillert dagegen nur in Regenbogenfarben.
Anderson schlägt vor, dass Eiweiss statt mit Ammoniak mit
ebenso viel Eisessig zu versetzen.
In Amerika ist das Albuminiren sehr allgemein im Gebrauch.
In Deutschland giebt es oft Veranlassung zur Entstehung schwarzer
Punkte, die erst auf den entwickelten Platten sichtbar werden. Ihre
Ursache ist noch nicht bekannt. Verschiedene Praktiker empfehlen,
die Platte vor dem Albuminiren zu poliren.
Statt des Eiweiss hat man auch eine Lösung von 1 Theil Gela-
tine in 1000 Theilen Wasser zum Ueberziehen der Platten empfohlen.
(Gelatine wirkt jedoch nachtheiliger auf das Silberbad als Eiweiss.
Man hüte sich bei Anwendung beider Körper vor Benetzung der
Rückseite der Platte. Statt die Platte mit einem der gedachten
Körper ganz zu überziehen, pflegt man zuweilen den Rand der ge-
putzten Platten mit Kautschucklösung zu bestreichen.
Dieser‘ Rand‘ verhindert das Ablösen der Haut, wenn auch
weniger gut als der vollständige Kautschuck- oder Eiweissüberzug.
2. Das Abstäuben.
Gewöhnlich wird die Platte beim Putzen mit dem Lederlappen
electrisch; sie zieht eine Menge. Staub‘ und Fasertheilchen an, die
das aufgegossene Collodium und später das Silberbad total verun-
reinigen würden. Man lässt deshalb die frisch geputzte Platte auf
dem Plattenständer einige Minuten stehen. Dabei verliert sie bald
ihre Electrieität. Zum Schluss stäubt man sie ab, indem man sie
gleichmässig vorn und hinten an Kanten und Ecken mit einem
sehr reinlich zu haltenden zarten Kameelhaarpinsel (dem Ab-
stäuber) überfährt.
Am besten hält man die Platte hierbei senkrecht mit der linken
Hand an einer Ecke. Den Abstäuber lege man nie auf den
Tisch, sondern hänge ihn an einem Nagel auf. Das Ab-
stäuben geschieht am besten in dem Raume neben dem Dunkel-
zimmer. Albuminirte Platten stäubt man in der Regel nicht ab.
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