Sensibilisiren. 299
Für grosse Geschäfte empfehlen sich sehr breite Cüvetten. Diese
fassen . viel. Badlösung und bleibt letztere ihrer grossen Quantität
wegen länger constant in ihren Eigenschaften. ;
Porzellan-Cüvetten sind weniger empfehlenswerth; sie sind
undurchsichtig, gestatten also nicht so leicht eine Controlle der
Reinlichkeit der Flüssigkeit, abgesehen von dem zuweilen erfolgenden
Abblättern der Glasur, Guttapercha-Cüvetten wirken häufig
bei längerer Dauer vermöge der darin enthaltenen harzigen orga-
nischen Substanzen nachtheilig auf die Silberlösung.
Um das Eintauchen zu bewirken, bedient man sich eines
Tauchers oder Hakens h (Fig. 111) von Glas, oder Silberdraht
mit umgebogenem Ende, welches als Lager für die Platte dient.
Glashaken zerbrechen leicht. Am besten sind Silberdrahthaken.
Guttaperchahaken empfehlen wir nicht, sie zeigen oft denselben
Fehler wie Guttapercha-Cüvetten, Besser sind die Haken von Carton-
durcei und Hartgummi.
Will man sich der Guttapercha-Geräthschaften oder der neuen
Cartondureci-Cüvetten durchaus bedienen (sie sind wegen ihrer schweren
Zerbrechlichkeit von Vortheil für reisende Photographen), so lasse
man das Silberbad nicht länger damit in Berührung, als eben nöthig,
und spüle; sie häufig.
Behufs des Silberns lege man die Platte auf den heraus-
genommenen Haken, die Fingerecke a (siehe Fig, 108), an wel-
cher man die Platte beim Collodioniren gehalten ‘hat,
nach unten, und senke den Haken, ohne anzuhalten, nieder.
Jede Unterbrechung der Bewegung erzeugt helle Sensibilisations-
streifen, die wagerecht‘ über die Platte laufen und schon vor dem
Entwickeln sichtbar sind.
Die alkoholische Collodiumschicht stösst anfangs die wässerige
Silberlösung ab, und letztere läuft förmlich in Fettstreifen ab, wenn
man die Platte nach kurzer Zeit herauszieht.