80: Exponiren,
wie in Fig. 115, lasse dann mit der rechten Hand die Platte her-
unter bis nahe zur Flüssigkeit, dann ziehe man erst die rechte und
gleich darauf die linke Hand fort. In dieser Weise fliesst das
Silberbad in einem Schuss über die Platte. Man bewegt alsdann
tüchtig, um jegliche Abstossung zu vermeiden. Je eifriger man be-
wegt, desto rascher verschwinden die Fettstreifen. (Im Sommer
früher, im Winter später.) Am besten hebt man die Platte mit
rascher Bewegung heraus, um etwaige herumschwimmende Theil-
chen (Collodiumhäute ete.), die sonst auf der: Platte liegen bleiben
würden, herabzuschwemmen. Dann verfährt man wie oben.
Diese Tauchmanier erfordert mehr Uebung, als das Silbern in
Cüvetten, giebt aber in der Hand des geschickten Operateurs die
reinsten Platten. Sie ist für grosse Platten sehr allgemein
im Gange.
Um das Eintauchen zu erleichtern, hat man halb bedeckte
Schalen Fig. 114, 6 eingeführt. Man kann diese senkrecht aufkippen,
so dass das Bad sich in dem halbbedeckten '"Cheil ce sammelt, die
Platte auf den Boden legen und durch rasches Niederkippen das
gleichmässige Ueberfliessen des Bades bewirken. Man sorge dafür,
dass die erste Welle des Bades in ihrer kräftigsten Bewegung
zuerst über den alkoholreichsten dicksten Theil der Collodium-
schicht fliesst, weil hier die Abstossung der Flüssigkeiten am
stärksten ist.
Fig. 115
Bäder in Schalen schäumt man am besten vor Präparation
jeder Platte ab und hält sie sorgfältig bedeckt.
Die beste Temperatur des Bades ist 15° R. Im heissen Sommer
setzt man die Bäder in kalte Wasserkübel, um sie abzukühlen.
5. Das Exponiren.
Ist die collodionirte Platte richtig in die Cassette gelegt und
letztere geschlossen, so trage man dieselbe zur Camera. Ist diese
im Freien, so trage man die Cassette, um Lichtritzen ungefährlich
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