344 Rhodangoldbad. — Fixirbad.
friedigt hätte. Dagegen verdient das Rhodangoldbad erwähnt zu
werden.
Es giebt die reichste Tonabstufung, deren ein Bad fähig ist, je
nach der Dauer des Tones, Die nachfolgende Natronfixirung ändert
den Ton wenig.
Die Bilder brauchen nicht so stark übercopirt zu werden, wie
dies für gewöhnliche Tonbäder nothwendig der Fall ist, ein Vortheil,
der bei trübem Wetter sehr schätzbar ist. Das Bild wird nach dem
Drucken gewaschen und in folgendes Tonbad getaucht: -
Goldlösung 20 ml Cubikcent,,
Schwefeleyanammonium 20 Gramm,
vorher gelöst in Wasser . .... 100 7
Das Bild wird in dem Bade erst blässer und fuchsig, dann‘ färbt
es sich warm und brillant, von Braun durch Violett in Schwarz über-
gehend. Bei diesem Bade wird etwas mehr Gold gebraucht, als bei
einem gewöhnlichen; vielleicht bis 2 Gran per Bogen. Das Goldbad
wird nach Gebrauch verwahrt und kann mit zeitweisem Zusatz einiger
Tropfen Goldlösung immer wieder benutzt werden.
Dieses Verhältniss ist bei obigem Tonbadrecepte (3 Cubikcent.
Normalgoldlösung enthalten 0,06 Goldsalz) festzuhalten. Was nun die
Qualität der zu wählenden Recepte anbetrifft, so giebt das über die
Eigenschaften der neutralen, alkalischen und sauren Bäder oben Ge-
sagte dem Leser genügenden Aufschluss. Es wäre überflüssig und
zur Qual für den wählenden Anfänger, noch mehr Recepte hinzufügen
zu wollen. Wer mehr schwarze Töne liebt, wähle das Chlorkalk-
oder kohlensaure Natronbad: wer braun wünscht, das essigsaure
Goldbad; wer purpurviolette Töne liebt, das Borax- oder Kreidebad.
Das Boraxbad ist das von uns gewöhnlich angewendete.
3. Das Fixirbad.
Zum Fixiren im Positivprocess bedient man sich des unterschwef-
ligsaurem Natrons. Das Cyankalium ist nicht anwendbar, weil es die
Bilder stark angreift (s. P- 101). Das Rhodanammon ist nicht in
Gebrauch gekommen, einerseits wegen seines hohen Preises, anderer-
seits wegen des Uebelstandes, dass man zwei Fixirbäder bei seiner
Anwendung nöthig hat.
Man nehme eine frische Lösung von
1 Theil unterschwefligsaurem Natron in
4—5 Theilen Wasser.
Schon gebrauchte Lösungen zersetzen sich bald und geben dann
Veranlassung zur Vergilbung der Bilder.
4. Das Papier.
Ueber die Eigenschaften des Papiers ist schon früher die Rede
gewesen (s. p. 134). In der photographischen Praxis des Silber-
druckprocesses ist das Kiweisspapier das am meisten angewendete.
Selten wird es im Atelier gefertigt, sondern gewöhnlich fertig gekauft