354 Waschen nach dem Fixiren,
E eine Röhre, die entweder mit feinen Spritz-Oeffnungen öder mit
Ansatzröhren aaa4a versehen ist; diese Röhre steht mit der Wasser-
leitung £ oder einem Wasserreservoir in Verbindung. Die Dicke des
Hebers HM wähle‘ man so, dass er das Gefäss ungefähr doppelt so
rasch entleert, als die Leitung dasselbe füllt. Die fixirten Bilder lege
man zunächst zum vorläufigen Abspülen in eine Schale mit frischem
Wasser, lasse das Gefäss A voll Wasser laufen und lege die Bilder
einzeln hinein, während das Wasser fliesst; sobald das Gefäss bis zu
dem Gipfelpunkt des Hebers gefülltist, fängt dieser an zu wirken und
saugt trotz des ununterbrochenen Zuflusses das Gefäss binnen wenigen
Minuten leer; sobald das geschehen ist, hört seine Wirkung auf, das
Gefäss füllt sich wieder und das Spiel beginnt von Neuem. In dieser
Weise kann man Bilder (je nach ihrer Menge) in 1—4 Stunden
vollständig auswaschen. Wichtig ist jedoch hierbei, dass die
Blätter nicht aneinander kleben; geschieht dieses, so bleibt
trotz wiederholten Wasserwechsels dennoch. leicht Natron zwischen
den Bildern zurück. Man
sucht dieses Aneinander-
kleben durch eine Rota-
tion der Bilder zu ver-
meiden, indem man das
Wasser aus den Röhren
aa in schiefer Richtung
einströmen lässt, die Bil-
der schwimmen dann in
der Richtung des Was-
serstrahls herum und
I I trennen sich bei klei-
nerem Format leicht;
) bei grösserem Format ist
auch diese Vorrichtung nicht genügend, und hier bleibt nichts weiter
übrig, als von Zeit zu Zeit mit der Hand nachzuhelfen und das
Waschen möglichst lange fortzusetzen. Auch das Ankleben der
Bilder an die Wandung des Kastens muss vermieden werden, zu dem
Zwecke bohrt man Löcher von unten in das Rohr R, so dass stets
Wasser an der Wandung herabrieselt. In grossen Etablissements
wäscht man gewöhnlich die ganze Nacht hindurch.
Bruckmann in München wäscht die Bilder mittelst grosser
Brausen, die in starkem Strom aus der Höhe 5 Minuten auf jede
Seite des Bildes wirken. Nachher werden die Bilder über Nacht in
frisches Wasser gelegt.
Um zu prüfen, ob die Bilder hinreichend ausgewaschen sind,
benutze man die Jodstärkeprobe des Verfassers. Man bereitet die
Jodstärke folgendermassen: 1 Gramm Arrowroot wird mit einigen
Tropfen kalten Wassers angerührt, darauf circa hundert Theile des-
stillirtes, siedendes Wasser gegossen und später circa 20 Gramm Jod-
kalium behufs der Haltbarkeit zugegeben; zu der erkalteten Stärke-
lösung: setzt man 2,5, Cubikcentimeter einer Lösung von 1 Gramm
Jod in 25 Cubikcentimeter Alkohol und. verdünnt das Ganze mit