Waschen nach dem Fiziren. 355
900 Wasser. Man erhält so eine circa zwei Wochen haltbare blaue
Jodstärkelösung. Man trenne die Bilder nach beendigter Waschung
unter Wasser und nehm: einen Theil des letzten Waschwassers heraus.
) Behufs der Prüfung nehme man Zwei gleiche, völlig reine Reagenz-
© röhren, fülle in jede gleich viel Jodstärkelösung, setze zu der einen
a frisches noch nicht gebrauchtes Wasser aus dem Reservoir, zu der
T andern genau ebensoviel von dem gebrauchten Waschwasser. Man
u braucht dann nur beide Röhren zu schütteln und gegen ein weisses
3 Stück Papier zu halten und zu vergleichen; man sieht dann sofort,
a ob in der einen Röhre eine Entfärbung stattgefunden hat oder nicht.
3 Bedingung ist grösste Reinlichkeit der Gläser und Hände. Szlbst
r bei millionenfacher Verdünnung wird durch diese Probe das Natron
2 noch angezeigt. Ist diese Anzeige eingetreten, also noch eine Spur
e Natron vorhanden, so muss der Waschprocess fortgesetzt werden.
- Will man fertige Bilder in dieser‘ Weise prüfen, so weiche man sie
L in Wasser und prüfe dieses in analoger Weise.
1 Blasen. Häufig, namentlich im Sommer, bilden sich beim Ein-
tauchen der fixirten Copieen in das Wasser Blasen, indem die
’Albuminschicht sich theilweise hebt, dieselben verschwinden beim
Trocknan oft wieder, machen sich aber dennoch als bläuliche Fleöke
bemerkbar. Um diese zu vermeiden, sind verschiedene Methoden
L vorgeschlagen worden, die nicht immer dan erwünschten Erfolg gaben.
r So pflegt man die Copieen nach dem Fixiren nicht sofort in Wasser
zu legen, sondern in doppelt verdünntes Fixirbad, dann in dreifach
L verdünntes, vierfach verdünntes, achtfach verdünntes, endlich in reines
Wasser. |
Herr Boll empfiehlt bei blasigem Papier von vorn herein ver-
dünnte Natronlösungen zum Fixiren anzuwenden. Er nimmt ein
Natronbad 1:32 und lässt die Bilder 15—20 Minuten darin liegen.
In Amerika pflegen die Photographen die Bilder vor dem Tonen
in Kochsalzlösung (1 Hand voll Kochsalz auf 1 Liter. Wasser) zu
legen, dann zu tonen (sie tonen in solchem Falle sehr langsam und
erscheinen anfangs im Goldbade fuchsroth) nachher wieder in die
Kochsalzlösung und endlich ins Fixirbad zu bringen. Das Mittel
bewährte sich in den Händen des Verfassers bei einzelnen Papieren,
jedoch nicht bei allen. *)
Nach Henvess und Weiss vermeidet man die Blasen sicher, wenn
man die Bilder nach dem Golden in Spiritus taucht und hierin so
lange lässt, bis sie glasig geworden sind (ca. 2—3 Minuten), man
zieht sie dann durch Wasser und fixirt sie. Das Spiritusbad kann
öfter benutzt werden. Bei zu starker Verdünnung wirkt es nicht
mehr.
‚Die fertig: gewaschenen Bilder hänge man an einem staubfreien
Ort auf reinliche Schnüre: zum Trocknen. Viele legen dieselben
auch zwischen Fliesspapier; hierbei kommt es wohl vor, dass bei
*) Ein neuerdings zur Vermeidung von Blasen in den Handel gebrachtes
Mittel, das sogenannte sal levigatorium oder Glättesalz ist nichts weiter
als ein Gemenge von Kochsalz und Alaun.
R*