Der Pigmentdruckprocess,
100 Theilen Asche,
50 „ trocknem kohlensaurem Natron und
25 ”„. Quarzsand. ;
Die Schmelzung geht leicht von Statten und man erhält eine
Ausbeute an Silber von 20 bis 60°/ der Asche, je nach der Zusammen-
setzung der Papiere.
‚IV. Der Pigmentdruckprocess.
Wir schliessen an die Besprechung des Silberdruck- Verfahrens
die Beschreibung des Pigmentdruckprocesses. Derselbe wird
wird zwar viel seltener als der Silberdruckprocess in der Praxis an-
gewendet, er steht dem letzteren nach in Leichtigkeit der Ausübung,
wohl auch hinsichtlich der Unkosten und der leichten mechanischen
Verletzbarkeit seiner Bilder, er hat aber dem Silberdrucke gegen-
über den Vortheil, Bilder zu liefern, welche nicht verbleichen,
falls sie mit echten Farbstoffen angefertigt sind, ferner den Vortheil
der Freiheit in der Wahl des Farbentones (denn es ist dem Be-
lieben des Verfertigers überlassen, der Gelatineschicht, welches als
Bildunterlage dient, jedes Pigment beizumischen); ferner ermöglicht
der Pigmentdruck die leichte und schnelle Herstellung schöner T’rans-
parentpositive auf Glas, die Fertigung von Bildern auf Elfen-
bein ete., endlich eber die leichte und sichere Herstellung von
Vergrösserungen und die Reproduction von Negativen,
Diese Leistungsfähigkeit sichern dem Pigmentdruck einen nicht mehr
zu bestreitenden Platz in jedem wohlequipirtem Atelier.
Wir setzen das Princip desselben als bekannt voraus (s. p. 41)
und beginnen sofort mit der Beschreibung der Druckoperationen. Die
Eigenthümlichkeit derselben beruht darin, dass einerseits zur Her-
stellung eine schwarze Gelatinepigmentschicht dient, auf welcher bei
der Belichtung ein unsichtbares, in heissem Wasser unlösliches
Bild erzeugt wird und dass dieses unsichtbare Bild dadurch sichtbar
gemacht wird, dass man die nicht vom Licht getroffene, löslich ge-
bliebene Gelatine durch heisses Wasser wegwäscht. . Da aber bei sol-
cher Waschung auch leicht die auf der Oberfläche liegenden zarten
Bildtheile mit-fortgerissen werden könnten, muss man die Gelatine-
schicht vor dem „Entwickeln“ auf eine andere Fläche übertragen.
Hierbei resultirt ein verkehrtes Bild. In vielen Fällen stört die
Verkehrtheit nicht, dann begnügt man sich mit diesem einfachen
Uebertragsprocess, andernfalls ist zum Umwenden des Bildes noch
ein zweiter Uebertragspocess erforderlich, falls man nicht ver-
kehrte Negative anwendet.
Pigmentpapier, das Material, auf welchem man die Drucke
macht, findet sich bereits im Handel. Die für das Portrait geeig-
neten Sorten sind Braun und Purpur. ‚Zur Aufbewahrung legt
man das Papier glatt unter einigem Druck an einem; Ort, der weder
feucht, noch zu trocken ist. Bei starker Trockenheit bricht die
Gelatineschicht. *)
*) Pigmentpapier wird fabrieirt von der Autotypcompagnie in Tiondon
von Braun & Co. in Dornach und Friedlein in München.
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