378 Gebrauch des Photometers.
kennen vortheilhafteste Stellung. Nach einigen Versuchen hat
man rasch die nöthige Sicherheit erlangt.
Zu beachten ist, dass, wenn man aus einem sehr hellen Raum
in ein halbdunkles Zimmer tritt, man bekanntlich anfangs gar nichts
sieht. Nach kurzer Zeit gewöhnen sich aber die Augen an die Dun-
kelheit und erkennen deutlich alle Details.
Aehnliche Erfahrungen wird man auch bei Photometerbeobach-
tungen machen, wenn die Augen durch helles Licht geblendet sind.
Nach der Beobachtung trägt man das Photometer an seinen Platz
zurück, öffnet es, deckt die zugedeckten Rahmen wieder auf und
exponirt weiter. Nach einer oder einigen Minuten wiederholt man
nach Zudecken der Rahmen die Photometerbeobachtung unter obigem
Vorsichtsmassregeln. Ist der gewünschte Copirgrad noch nicht
erreicht, so wiederholt man die Arbeit. Die zuerst verwendete Zeit
und die dabei beobachteten Zahlen dienen als Anhaltspunkt, um un-
gefähr die noch nöthige Expositionszeit taxiren zu können. Nach
einigen Versuchen ist man hierin orientirt.
Ein Ueberschreiten des Copirgrades um einen Grad schadet
wenig, da man den Fehler leicht durch längeren Ent wicklung
wieder gut machen kann. Nachtheiliger ist eine Unterexposition.
Hat man Negative verschiedener Copirgrade, so nimmt man,
sobald der Copirgrad der ersten Sorte erreicht ist, diese hinein, oder
deckt sie zu, dann exponirt man weiter, bis die Copirgrade aller
übrigen dickeren Negative erreicht sind.
Sind alle fertig copirt, so beschickt man die Rahmen mit neuem
Papier, nimmt im halbdunkeln Zimmer bei möglichstem Lichtab-
schluss den obersten gefärbten gelben Streifen heraus, indem man
auf die Mitte desselben mit dem linken Daumen drückt,
so dass der federnde Deckel mit dem Streifen heruntergeht, dann zieht
man beide Enden des obersten Streifens unter den Blechen hervor,
streicht, während er noch aufliegt, die unteren festgeklemmten wieder
glatt und wirft dann den oberen weg. Nach Schluss des Instruments
ist dasselbe zu einer neuen. Arbeit fertig.
Zu Photometerbeobachtungen gehört dasselbe, was jeder Copirer
haben muss, wenn er Silberdrucke machen will; 1) Ein gutes
Auge, welches auch zarte Lichtwirkungen beurtheilen kann; 2) Vor-
sicht hinsichtlich des gelben Photometerpapiers. Dieses ist noch
lichtempfindlicher als Silberpapier, muss mit derselben
Sauberkeit behandelt und darf ebensowenig wie dieses bei grel-
lem Tageslicht nachgesehen werden. Namentlich ist bei heiterem
Wetter hierin Vorsicht nöthig.
Wird das Papier durch Unvorsichtigkeit beim Oeffnen des
Instrumentes von Tageslicht afficirt, so wird es weniger empfindlich.
Noch bemerken wir, dass das ‚Instrument in den niederen Graden
sehr rasch steigt, in den höheren aber viel langsamer.
Ferner ist zu beachten, dass die Papierskala fest gegen den
gelben Streifen drücken muss (ebenso wie ein Silberdruck fest gegen
das Negativ) falls die Zahlen deutlich sichtbar sein sollen.
Die Papierskala darf nicht mit den Fingern berührt und nicht