415 Vergrösserung mit künstlichem Licht.
welches gut retouchirt, auf gewöhnliche Weise gedruckt wird. 2) Die
directe Vergrösserung, bei welcher einem gewöhnlichen kleinen
Negativ sofort ein lebensgrosses Positiv erzeugt wird.
1) Die indirecte Vergrösserung. — Diese Methode ist in
den meisten Fällen vorzuziehen, weil sie sicherer ist und weil sie
bessere Resultate liefert. ;
Man fängt damit an, von dem zu vergrössernden Negativ ein
transparentes Positiv in Visitenkartenformat anzufertigen; man kann
dies auf gewöhnliche Weise in der Camera obseura und mit nassem
Collodium machen oder man covirt auf Pigmentpapier oder Chlor-
silbercollodium (s. o. p. 404).
Die für Vergrösserung bestimmten Positive bedürfen natürlich
keiner Verstärkung oder Vergoldung. ;
Wenn die Vergrösserung nicht das Mass von 60 bis 100 Centi-
metern überschreitet, ist die Collodiumplatte vorzuziehen, aber für
grössere Formate ist es besser, mit einem Papiernegativ zu operiren.
Zur Vergrösserung eines transparenten Positivs von Visiten-
kartenformat auf einer Collodiumplatte von 58 x 60 Centimeter ge-
braucht man zehn bis fünfzehn Secunden. Monckhoven sagt, dass
das grosse Negativ bei Weitem einem direct in der Camera obscura
gemachten Negative von derselben Dimension vorzuziehen ist, dass
es geeignet ist, eine grosse Anzahl Abzüge davon zu machen , die
alle gut sind, weil es hinreicht, ein für allemal das Negativ gut zu
retouchiren, um eine unzählige Menge guter Positivbilder zu erhalten.
Um ein lebensgrosses Negativ auf Papier zu machen, nimmt
man Rohpapier von 60 X 90 Centimeter, welches man präparirt hat
im einem Bade von
Wasser . . . 1000. Gramm,
Jodkalium ... 15:
Bromkalium
und welches man silbert wie unter 2 angegeben ist.
Monckhoven exponirt das feuchte sensibilisirte Papier nur fünf
Minuten lang dem künstlichen Lichte, taucht es in das Bad von
Pyrogallussäure (s. u.), wäscht und fixirt und erhält so das Negativ
in Naturgrösse.
2) Directe Vergrösserung. — Das kleine zu vergrössernde
Negativ ist in den Apparat gebracht, das vergrösserte Bild wird drei
oder vier Minuten auf bromjodirtes, sensibilisirtes Albuminpapier ge-
worfen. Die Präparation dieses Papieres ist sehr einfach. Man setzt
ein Bad zusammen aus:
Eiweiss zu Schnee geschlagen und abgeklärt 100 Gramm,
destillirtem Wasser . .“"E— 5 1000 ”
Jodkalium 7. 4. 15 ®
Bromkalium ®.....”. ; . u 15 ©
und lässt das Papier drei Minuten auf diesem Bade schwimmen,
dann verwahrt man es in einer verschlossenen Mappe.
Um zu sensibilisiren, lässt man es auf folgendem Silberbade drei
Minuten lang schimmen:
oo