135 Die Praxis der Photographie.
Dieser Unterguss bewährt sich seit 20 Jahren auf dem photochem.
Laboratorium der Kgl. Techn. Hochschule ausgezeichnet.
3, Das Abstäuben.
Gewöhnlich wird die Platte beim Putzen mit einem Lederlappen
electrisch; sie zieht eine Menge Staub und Fasertheilchen an, die
das aufgegossene Collodium und später das Silberbad total verun-
reinigen würden. Man lässt deshalb die frisch geputzte Platte auf
dem Plattenständer einige Minuten stehen. Dabei verliert sie bald
ihre Electricität. Zum Schluss stäubt man sie ab, indem man sie
gleichmässig vorn und hinten an Kanten und Ecken mit einem
sehr reinlich zu haltenden zarten Kameelhaarpinsel (dem
Abstäuber) überfährt.
Am besten hält man die Platte hierbei senkrecht mit der linken
Hand an einer Ecke. Den Abstäuber lege man nie auf den
Tisch, sondern hänge ihn an einem Nagel auf. Das Ab-
stäuben geschieht am besten in dem Raume neben dem Dunkel-
zimmer. Albuminirte oder leimehromirte Platten stäubt man in der
Regel nicht ab.
4. Das Collodioniren,
Das gleichmässige Ueberziehen einer Platte mit Collodium ist eine
Operation, die erst nach einiger Uebung gelingt. Anfänger lernen
. dieselbe am besten, wenn
Fig. 156. sie mit altem, un-
brauchbar gewor-
| denem Collodiumaufge-
wöhnlichen Glasplatten.
Ciessproben machen.
Man reinigt den Hals
nn der Collodiumflasche, öff--
a net sie dann ohne sie
zu schütteln (denn
dieses würde stets vor-
handenen Bodensatz auf-
rühren), neigt sie leise,
lässt einen Tropfen oder
mehrere fortfliessen (zum
Wegspülen des Hals-
Schmutzes), dann giesst man auf. Bei kleineren Platten (bis
35 cm) verfährt man wie folgt:
Man halte die Glasplatte (Fig. 156) erst völlig horizontal
an der einen Ecke links oben (@), dann giesse man mit der rechten
ir