Der nasse Collodiumprocess. 155 
sich die grösste Reinlichkeit. Man versäume nie, die anhängende Feuchtig- 
acher keit nach jeder Exposition mit Löschpapier wegzunehmen und die 
fende Ecken öfter unter der Brause zu waschen. 
Neue Cassetten machen den Photographen oft durch das Ab- 
viel werfen‘ von Holzspänen und Lacktheilchen zu schaffen. Diese veran- 
Ssen. lassen so lange Flecke auf den Platten, bis die Schieber sich mit der 
Zeit hinreichend ausgescheuert haben. 
Sämmtliche Holzapparate sollten, um Werfen zu verhüten, mit 
dem Messingbänder versehen sein. In heissen Sommern springen und 
auch werfen sich selbst die besten Apparate. Einlegen von feuchter Saug- 
sich pappe, Ueberdecken von feuchten Tüchern steuert diesem Uebel am 
sder- besten und ist namentlich Landschaftern zu empfehlen. 
von 
3. Wartung der Glasplatten. 
setzt. Frische Glasplatten werden gewöhnlich mit Papierblättern als 
e ab, Zwischenlagen verpackt. Selbst das beste Papier ist jedoch nicht rein 
hier genug, um nicht einen Eindruck auf der Platte nach längerem Liegen 
yanı- zu hinterlassen. 
nden Zur Aufbewahrung bereits vorgeputzter oder albuminirter 
nicht Platten bedient man sich daher der Plattenkästen. Diese haben Seiten- 
Mg . wände mit Rillen ff Fig. 165, in welche die Platten 
jlas- DA gestellt werden. Man sorge, dass die Rillen mög- 
des lichst rein bleiben und dass sie hinreichend Spielraum 
SreN gewähren. Oft genug findet man Plattenkästen im 
Handel, die zwar breit und hoch genug sind, aber 
am so enge Rillen haben, dass dicke Platten nur mit 
öllig Mühe einzuschieben sind und dabei zerbrechen. Ein 
ge- Uebelstand ist, dass fertige, unlackirte Collodium- 
lich; platten und Trockenplatten beim Einsetzen in die Rillen sich leicht 
mit abscheuern. In England hat man metallene Plattenkästen mit spitz- 
sind winkligen Rillen, diese haben den Uebelstand nicht (siehe Z Fig. 165). 
Selbstverständlich müssen die präparirten Seiten nach der Richtung « 
die zu liegen kommen. Ueber Verunreinigung der Plattenkästen, siehe 
die unten. Statt der Plattenkästen kann man zum Verpacken gereinigter 
lann Platten oder fertiger Negative auch Kartonstreifen nehmen, Man 
‚ffin. knifft diese so zusammen: / / u NN und legt die Platten 
1el6 zwischen zwei der Art geknifften Streifen und schnürt das Ganze 
hem zu (siehe Fig. 166). 
holt Fertig geputzte Platten, die nicht denselben Tag verbraucht 
icht werden, überreibt man vor dem Gebrauch noch einmal mit Leder oder 
jette Handtuch.