Arbeitsräume für Portraitanstalten. 47
en 1, 2, 3 Glas. Man schneide es in zwei Hälften ca. 5 cm lang und breit, lege
Für gutes die eine Hälfte in die Sommersonne (oder im Winter in eine electrische
lellirte Be- Lampe), so dass die stärksten Strahlen das Glas treffen. So lässt man
des Daches, es 8 Tage liegen und vergleicht es dann mit der anderen im Dunkeln
ad und die aufbewahrten Hälfte.
Blaues Glas ist nicht zu empfehlen. Gaffield hat gezeigt, dass
dieses viel weniger chemisches Licht hindurchlässt, als reines weisses,
ebenso kann von dem Gebrauche des violetten Firnisses zum Ueber-
ziehen. der Scheiben nur abgerathen werden. Spektralviolett ist zwar
von starker chemischer Wirksamkeit (s. Bd. II p. 136), nicht aber das
aus Roth und Blau gemengte Pigmentviolett.
Mattes Glas ist zuweilen zum Einglasen des Daches verwendet
worden. Es verschluckt ca. 30%, Licht, während weisses Glas nur
ca. 5° absorbirt. Zur Dämpfung auffallenden Sonnenlichts ist Buckel-
glas (s. o.) zur Einglasung des Daches namentlich solchen Photo-
graphen empfohlen worden, die mit der Lichtdirection durch Gardinen
nicht recht umzugehen wissen; es mildert den Effect des zu starken
Ober-Vorderlichtes jedoch nur wenig. Andere Photographen nehmen
glattes Glas und mildern das Oberlicht im Sommer durch Ueberstreichen
mit Kleister und Schlemmkreide, Im Herbst wird der Ueberzug
wieder heruntergewaschen. Auch eine Lage weisser Gardinen (über
den blauen) kann zweckmässig zu gleichem Zweck verwendet werden
(s. pas. 13).
Von Wichtigkeit ist die Reinhaltung der Glasflächen durch
öfteres Scheuern an der Aussenseite, soweit der Regen dieses Geschäft
. nicht übernimmt. Berliner Photographen haben theilweise Wasser-
uf ein paar leitung bis zum Glasdach hinaufgeführt und berieseln dieses zeitweise
a ungefähre einerseits zur Reinigung, andererseits zur Abkühlung. Diese Berieselung
m Belieben soll aber ein baldiges Blindwerden des Glases herbeiführen.
Sn Ventilation. Zur Abkühlung ist auch ein gehöriger Luftwechsel
CH VIE I von unbedingter Nothwendigkeit. Zu dem Zwecke sind in dem Atelier
| der Hochschule vier Fenster bei a @ a @ (siehe Fig, 1) angebracht,
rgeben sich die sich leicht nach aussen öffnen lassen; ausserdem befinden sich an
on. Manche der Hintermauer des Ateliers in ihren höchsten Punkten grosse ver-
aum hätten schliessbare Luftlöcher.
: Heizung wird am besten im Winter durch Eisenöfen und
ı ein gutes, ein kräftiges Holz- oder Kohlenfeuer hervorgebracht. Man wähle ein
‚äser werden möglichst rasch und mit starker Hitzeentwickelung verbrennendes
eträchtliche Material, da die Glaswände sich unglaublich schnell abkühlen. Neuer-
nt es, dass dings sind die sogenannten Füllöfen von Meidinger, Berlin, mit Vor-
on Jahr zu theil versucht worden. Jüngst haben sich die Lönholdöfen und. Gas-
‚u wählende öfen eingeführt.
Vogel, Handbuch der Photographie 4. Aufl., ILL.