Von der Einrichtung der Arbeitsräume. 
Anstrich. Die Wände des Ateliers werfen einen "Theil des 
auffallenden Lichtes zurück, Dieses trifft die Schattenseite des auf- 
zunehmenden Objects und erhellt diese (s. IV. Theil d, B.). Ist die 
Wand roth, so erscheinen auch die Schatten roth, was man unter 
dem Kopftuche auf der matten Scheibe einer Camera sehr guß be- 
merken kann, wenn man auf eine Gypsbüste einstellt. Rothes Licht 
ist aber wirkungslos, ebenso braunes. Man streiche daher die Wand 
hellblau oder hellgrau, damit sie in die Schatten des Objects 
wirksames Licht reflectire. Weiss blendet zu sehr. 
Eggenweilers Atelier, eine ganz neue empfehlenswerthe und billige 
Construction ist im 4. Band pag. 202 dieses Buches skizzirt. Genaue 
Details liefert der Erfinder, Photograph in Raab, Ungarn. 
Der einzige Einwand gegen dieselbe bietet die ungewöhnlich hohe 
Glaswand, welche sich von aussen unschön ausnimmt. Verfasser dieses 
hat deshalb eine etwas modifizirte Construction vorgeschlagen. 
„Eine leichte Betrachtung lehrt, dass wir eine (etwa 6 m) hohe 
Glaswand (Fig. 15) nicht brauchen, dass wir denselben Zweck in etwas 
ir. 15 anderer Weise erfüllen 
; können, wobei wir den 
ästhetischen Forderun- 
gen mehr entgegen kom- 
men. 
Eggenweilers Ate- 
lier ohne Glasdach ver- 
folgt zuerst den Zweck, 
die Sonne ohne die läs- 
tigen Sonnensegel von 
dem Glashaus abzuhal- 
ten. Hierzu braucht aber 
die Glaswand keineswegs 
senkrecht zu sein. 
Nehmen wir den höch- 
sten Stand der Sonne in 
derSommersonnenwende 
für einen Ort X auf der Erdkugel X (Fig. 16) an. S S seien Sonnen- 
strahlen, die wir als annähernd parallel erachten können, so ist die 
Zenithdistanz Z an solchem Tage, wo die Sonne am höchsten 
steht = der geographischen Breite des Ortes #, weniger der Schiefe 
der Ekliptik e. 
Ist die Breite des Ortes 50° (Mittel-Deutschland), so beträgt die 
Zenithdistanz am 21. Juni 50—28!/, = 26’. Das ist also der 
höchste Sonnenstand. Es ist daher, wenn bei diesem Stand die Sonne 
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