Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

17 Der Pigmentdruckprocess. 
Es ist daran zu erinnern, dass Gelatineschichten nur in kaltem 
Wasser unlöslich sind. 
Man kann aus diesem Grunde das Pigmentpapier nicht in der 
Hitze trocknen, denn dadurch würde die Gelatineschicht flüssig werden 
und abfliessen. Im heissen 
Fig. 28, Sommer geschieht dieses 
zuweilen im Trockenraume, 
dann thut man am besten, 
das sensible Papier, so wie 
es aus dem -Bade kommt, 
flach auf Saugpappe zu 
legen und wagerecht eine 
Stunde liegen zu lassen, 
nachher kann es zum Trock- 
nen aufgehängt werden. Sehr 
günstig wirkt der Zusatz von 
Alkohol zum Chrombad. 
Durch nachfolgende ein- 
fache Vorsichtsmassregeln 
wurde das Arbeiten mit 
Pigmentdruck selbst in den 
ungewöhnlich heissen Juni- 
tagen möglich, wo in den Ar- 
beitsräumen der Kgl. techn. 
Hochschule eine Tempe- 
ratur von 26° R. herrschte. 
Es wurde ein Bad, 4 g chromsaures Kali, 70 ccm Wasser, 
30 ccm Alkohol 96° angewendet. Dasselbe wurde durch kaltes Wasser 
gekühlt. 
Das Pigmentpapier wurde eingetaucht, Rückseite oben, rasch 
gewendet, die Flüssigkeit bewegt, so dass die Pigment-Oberfläche 
völlig benetzt war, dann sogleich wieder herausgenommen. Das 
Papier färbte bei dieser Operation etwas ab, die Schicht lief aber 
beim Trocknen trotz der starken Hitze nicht herunter. Nach 2 bis 
3 Stunden war es trocken. Das alkoholische Chrombad wurde nur 
einmal angewendet, 
Das Trocknen muss bei gewöhnlicher Temperatur vor sich gehen, 
am besten bei 15° R. Wenn man Abends sensibilisirt, so kann man 
sicher sein, am nächsten Morgen das Papier copirfertig zu finden. 
Man überzeuge sich aber, bevor man das Papier auf das Negativ legt, 
ob es auch wirklich völlig trocken ist, indem man das Ende, was 
unten hing, mit dem Finger betupft, um zu sehen, ob es noch klebt. 
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