Copirprocess und Handhabung des Photometers. 101
Zuweilen bleiben auch feuchte Stellen in der Mitte stehen. Kleben
diese alsdann am Negativ fest, so ist letzteres in der Regel verloren.
Die sensibilisirten Bogen halten sich an acht Tage und länger
(bei feuchtem Wetter weniger). Es ist aber besser, sie frisch oder
spätestens. vier Tage alt zu verbrauchen, weil ihre Empfindlichkeit
sich ändert (erhöht) und dadurch leicht Copirfehler eintreten. Behufs
Aufbewahrung rollt man den trocknen Pigmentbogen auf (mit rein-
lichen Händen), so dass das Pigment aussen ist, und steckt ihn so
in eine Büchse von Pappe. Zu trocken dürfen die Bogen nicht werden,
weil sie sonst leicht brechen.
Statt das chromirte Papier zum Trocknen einfach aufzuhängen,
kann man dasselbe auch auf Glasplatten trocknen. Man reibt eine
sauber gereinigte Glasplatte, die grösser als der darauf zu trocknende
Bogen sein muss, tüchtig mit Talkum ab, legt das Pigmentpapier,
wie es aus dem Chrombade kommt, unter Vermeidung von Luftblasen
mit der Schichtseite darauf und quetscht es mit dem Gummiquetscher
an. Hierauf wischt man die Rückseite des Papiers mit einem Ballen
Josephspapier trocken, weil darauf die ungleichmässig stehende Chrom-
lösung beim Trocknen Fehler verursachen würde.
Nach vollständigem Trocknen lässt sich das Papier leicht von
der Glasplatte abziehen. Die Schicht des so getrockneten Papiers ist
spiegelblank, auch liegt das Papier sehr schön flach, so dass es sich
beim Copiren gut an das Negativ anlegt, wodurch Contactfehler, wie
sie an dem frei getrockneten Papier oft vorkommen, ganz vermieden
werden. Aus diesem Grunde ist das Trocknen auf Glas trotz der
grösseren Umständlichkeit in vielen Ateliers ausschliesslich in An-
wendung.
ce) Der Copirprocess und die Handhabung des Photometers,
Ein Negativ für den Pigmentdruck soll womöglich brillant sein.
Dünne Negative geben nur schwer gute Resultate. Für letztere
empfiehlt sich ein schwächeres Chrombad (s. o.) und Copiren bei
schwachem Licht.
Im Allgemeinen kann man behaupten, dass
Negative, die gute Abdrücke im Silberprocess
Jiefern, auch gute Abdrücke im Pigmentitprocess
geben. Die brillanteren Negative sind aber vorzuziehen.
Man versehe die Negative mit einem schmalen
schwarzen Rand, entweder durch Aufkleben von
Papier oder Aufstreichen von schwarzem Lack. Man
verhindert dadurch das Aufreissen des Randes der Bilder bei der Ent-
wicklung,