Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

104 Der Pigmentdruckprocess. 
Hülfe eines aufgelegten Stücks reinen weissen Papiers glatt zu 
streichen — alles bei Lampenlicht. Ist das geschehen, so schliesst 
man den Glasdeckel wieder fest und legt das Häkchen vor. 
So hergerichtet, wird das Photometer mit zugeklapptem oberen 
Holzdeckel L gleichzeitig mit sämmtlichen zu copirenden 
verdeckten Rahmen an das Licht gebracht und in derselben 
Lage wie die Rahmen, ungefähr in der Mitte derselben, aufgestellt, 
dann werden die Rahmen aufgedeckt und der obere Holzdeckel 
des Photometers geöffnet; nach einiger Zeit (1 Minute bis 5 Minuten, 
je nach dem Wetter) deckt man die Rahmen zu, klappt das Photo- 
meter zu und geht mit letzterem in ein Dunkel-Zimmer, in 
welchem :eine helle Lampe mit Augenschirm brennt. 
Hier öffnet man das Instrument und beobachtet, welche Zahlen 
auf dem gelben Streifen erschienen sind. Zuerst erscheint No. 2 
hell auf braunem Grunde, dann 4, dann 6 etec., die höheren 
Zahlen natürlich blässer. Um deutlich zu erkennen, bis zu 
welchem Grade die Lichtwirkung vorgeschritten ist, muss man 
die Augen vor dem grellen Lampenlichte schützen. Man hält das 
offne Instrument unter oder neben eine helle Flamme, ca. 18 Zoll 
Entfernung, so dass die Strahlen senkrecht auf das gelbe Papier 
fallen, dann sieht man mit dem vor dem Licht geschützten 
Auge schief über das Papier hin (in der Richtung des 
Streifens von 2 nach 25). In dieser Position erkennt man die Zahlen 
sehr gut. Man achtet dabei nicht blos auf die Zahlen, 
sondern auch auf die beigedruckten Hände und Buch- 
staben, welche das Erkennen des zarten Lichteindrucks wesentlich er- 
leichtern. Leises Hin- und Herwenden des Instrumentes giebt bald 
die für das Erkennen vortheilhafteste Stellung. Nach einigen 
Versuchen hat man rasch die nöthige Sicherheit erlangt. 
Zu beachten ist, dass, wenn man aus einem sehr hellen Raum 
in ein halbdunkles Zimmer tritt, man bekanntlich anfangs garnichts. 
sieht. Nach kurzer Zeit gewöhnen sich aber die Augen an die Dunkel- 
heit und erkennen deutlich alle Details. 
Aehnliche Erfahrungen wird man auch bei Photometerbeobach- 
tungen machen, wenn die Augen durch helles Licht geblendet sind, 
Nach der Beobachtung trägt man das Photometer an seinen Platz 
zurück, öffnet es, deckt die zugedeckten Rahmen wieder auf und 
exponirt weiter. Nach einer oder einigen Minuten wiederholt man nach 
Zudecken der Rahmen die Photometerbeobachtung unter obigen 
Vorsichtsmassregeln, bis der gewünschte Copirgrad erreicht ist. 
Die zuerst verwendete Zeit und die dabei beobachteten Zahlen dienen 
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