Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Copirprocess und Handhabung des Photometers. 15 
als Anhaltspunkt, um ungefähr die noch nöthige Expositionszeit taxiren 
zu können. Nach einigen Versuchen ist man hierin orientirt. 
Ein Ueberschreiten des Copirgrades um einen Grad 
schadet wenig, da man den Fehler leicht durch längere Entwick- 
Jung wieder gut machen kann. Nachtheiliger ist eine Unter- 
exposition.*) 
Hat man Negative verschiedener Copirgrade, so nimmt man, sSo- 
bald der Copirgrad der ersten ‘Sorte erreicht ist, diese hinein, oder 
deckt sie zu, dann exponirt man weiter, bis die Copirgrade aller übrigen 
dickeren Negative erreicht sind. 
Sind alle fertig. copirt, so beschickt man die Rahmen mit neuem 
Papier, nimmt im halbdunkeln Zimmer bei möglichstem Licht- 
abschluss aus dem Photometer den obersten gefärbten gelben Streifen 
heraus, indem man auf die Mitte desselben mit dem linken 
Daumen drückt, so dass der federnde Deckel mit dem Streifen her- 
untergeht, dann zieht man beide Enden des obersten Streifens unter den 
Blechen hervor, streicht, während er noch aufliegt, die unteren fest- 
geklemmten wieder glatt und wirft dann den oberen weg. Nach Schluss 
des Instruments ist dasselbe zu einer neuen Arbeit fertig. 
Zu Photometerbeobachtungen gehört dasselbe, was jeder Copirer 
haben muss, wenn er Silberdrucke machen will: 1. Kin gutes 
Auge, welches auch zarte Lichtwirkungen beurtheilen kann; 2. Vor- 
sicht hinsichtlich des gelben Photometerpapiers. Dieses ist noch 
lichtemprfindlicher als Silberpapier, muss mit der- 
selben Sauberkeit behandelt und darf ebensowenig wie 
dieses bei grellem Tageslicht nachgesehen werden. Namentlich ist 
bei heiterem Wetter hierin Vorsicht nöthig. Ebenso grosse Vorsicht 
erheischt das Ablesen. Hier ist unbedingt eine gute Schirmlampe 
nöthig; besser ein undurchsichtiger Blechschirm, als ein Milchglas- 
schirm, welcher das Auge nur z. Th. schützt. Bei schlechter Be- 
leuchtung kann man in der That um 2° irren. 
Wird das Papier durch Unvorsichtigkeit beim Oeffnen des 
Instrumentes von Tageslicht afficirt, so wird es weniger empfindlich. 
Noch bemerken wir, dass das Instrument in den niederen Graden sehr 
rasch steigt, in den höheren aber viel langsamer. 
Ferner ist zu beachten, dass die Papierscala fest gegen den 
gelben Streifen drücken muss (ebenso wie ein Silberdruck fest gegen 
das Negativ), falls die Zahlen deutlich sichtbar sein sollen. 
*) Die Behauptung, dass man beim Ablesen des Copirgrades um 1—2° un- 
sicher bleibe, ist darauf zurückzuführen, dass Manche bei schlecht brennenden 
Lampen ohne Augenschutz beobachten. Wir nehmen Gas- oder Petroleum- 
eyvlinderlampe mit Blechschirm. 
‚Gr
	        
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