Der einfache Uebertragsprocess auf Papier. 109
papier. In solchem Fall thut man gut, das Eintauchwasser vor dem
Uebertragen fortzugiessen, das Papier abzuspülen und in frisches
Wasser zu bringen.
Das Quetschen muss kräftig und mit gleichmässigem Zuge ge-
schehen. Anfängern misslingt es zuweilen; die Folgen sind dann Blasen,
B. Das Entwickeln. Inzwischen heizt man eine Zink- oder
Weissblechschale mit Wasser bis auf 30—35° R. Wir verwenden
ein Holzgestell mit 2 eingesenkten Schaalen, von denen die linke kaltes
Wasser enthält, die rechte mit Bunsenflamme / geheizt wird (siehe
Fig. 31.
Fig. 31), und taucht in dieses die zusammengepressten Papiere ein.
Es steigen alsbald Luftblasen auf, die man entfernt, indem man das
warme Wasser mit der flachen Hand auf die Papiere wirft.
Bald beginnt die farbige Gelatine locker zu werden und zwischen
den Papieren hervorzusickern, und das ursprüngliche Pigmentpapier
hebt sich. Durch Fühlen der Ecken zwischen den Fingern erkennt
man sehr leicht den Zeitpunkt, wo dieses ganz locker wird, dann kann
man es abziehen,*) indem man das Uebertragspapier dabei an einer
Ecke festhält und das Pigmentpapier von derselben Ecke aus herunter-
zieht; die Bildschicht sitzt dann am Uebertragspapier. Bald lösen
sich die noch anhaftenden Gelatinetheile in dem Wasser, das Bild er-
scheint (zuerst in der Durchsicht) und tritt immer klarer hervor. Man
lässt es so lange im Wasser (welches man zeitweise mit der Hand
auf das Bild schüttet), bis es ein klein wenig heller ist,
als es nachher bleiben soll, und bis beim Spülen keine farbige
*) Auf dem abgehobenen Pigmentpapier erscheint nicht selten ein Negativ
in der Durchsicht.