Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Das Aufquetschen. 113 
Strich von */, Zoll Breite, lässt trocknen, erwärmt die Platte, legt 
sie horizontal und giesst dann einen Haufen der Gelatinelösung 
auf die Mitte, lässt sie über die ganze Platte laufen und dann auf ein 
Filter von Musselin, wodurch sie in eine separate Flasche filtrirt. Man 
lässt hiernach die Platte trocknen. Am besten thut man, eine Anzahl 
Platten voraus zu präpariren, sie halten sich, vor Staub beschützt, beliebig 
lange. Behufs Aufquetschens legt man die Platte in sehr kaltes rein- 
liches Wasser, bringt das bereits abgespülte und kurze Zeit 
geweichte Pigmentpapier hinein, legt dieses unter Wasser auf, vermeidet 
aber dabei Luftblasen, und hebt dann beide heraus, quetscht auch wie 
oben, erst sanft, dann fester und lässt das Ganze einige Minuten 
trocknen; nachher entwickelt man, 
Manche Diapositivpigmentpapiere (z. B. Braunsches) haften auch 
ohne Unterguss auf der gut gereinigten Glasplatte, dennoch ist ein 
solcher des sicheren Arbeitens wegen empfehlenswerth. 
b) Entwickeln. Behufs des Entwickelns des Pigmentbildes auf 
Glas wird die Platte in Wasser von 30—40° R. getaucht und mit der 
Hand- das Wasser auf die Bildseite geworfen. Bald erweicht das 
Pigmentpapier und kann dann vorsichtig abgezogen werden. Hierauf 
lässt man das warme Wasser unter Bewegen auf die Oberfläche des 
Bildes wirken. Hat man viel Pigmentbilder auf Glas zu entwickeln, 
so kann man sie nach dem Abschwimmen des Papiers in einen 
blechernen Kasten, der Falze hat, setzen, so dass die Bilder wie in 
einem Plattenkasten stehen, diesen Kasten mit warmem Wasser füllen 
und das Bild unter zeitweisem Nachsehen sich selbst 
überlassen. 
Entwickelt man. auf durchsichtigem Glase, so prüft man das Bild 
auf seine Intensität am besten beim Besehen gegen weisses 
Papier oder Milchglas. Ueber Behandlung übercopirter Bilder 
gelten genau dieselben Regeln wie bei Papierpigmentbildern. 
Ist das Bild ausentwickelt, so taucht man es einige Minuten in 
kaltes Wasser, giesst dann die Alaunlösung (s. S. 110) wiederholt 
darüber, oder legt es eine Viertelstunde hinein, spült es abermals mit 
kaltem Wasser und lässt es trocknen. 
Das Bild lässt sich wie ein gewöhnliches retouchiren. 
c) Das Fertigmachen erfordert zunächst Beschneiden der Glas- 
bilder mit Diamant, dann vorsichtiges Wegkratzen der Randtheile, die 
das Bild verunzieren würden. Man grenzt zu diesem Zweck den mittleren 
Theil, welcher stehen bleiben soll, mit Bleistiftlinien ab, entweder 
mittelst Lineal oder Schablone, dann krazt man das Aussenstehende 
mit Radirmesser herunter, indem man durch Wischen mit einem 
weichen Tuche nachhilft. Ist alles reinlich, so legt man eine matte 
Vogel, Handhuch der Photographie, 4, Aufl., IIL 2.
	        
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