Der negative Eisenblauprocess.
IN. Abschnitt.
Die Copirverfahren mit KEisensalzen.
A. Eisenpausprocesse.
a) Der negative Eisenblauprocess.
Der negative Eisenblauprocess, auch Cyanotypie genannt (siehe
auch Bd. I pag. 81), ist das verbreitetste und auch am leichtesten aus-
führbare Pausverfahren. Während wir beim Anilindruck von einem
Positiv wieder ein Positiv erhalten, liefert dieser Eisenblauprocess von
Positiven negative Bilder und zwar mit weissen Linien auf blauem Grunde.
Das Papier für den KEisenblauprocess ist fertig im Handel zu
haben. Dieses käufliche Product ist lange Zeit haltbar; sein Preis ist
so billig, dass viele Baubureaus es vorziehen, das Papier fertig aus
der Fabrik zu beziehen. Fabriken, welche die Herstellung von Eisen-
pauspapieren im Grossen betreiben sind u. a. folgende: Gustav Werner
Nachf.-Berlin, Arndt & Trost-Frankfurt a. M., Chemische Fabrik auf
Actien (vorm. E. Schering)-Berlin.
Präparation des Papiers für den negativen Eisenblauprocess. Die
Herstellung des Eisenblaupapiers ist sehr einfach. Es werden dieselben
Kohpapiere wie beim Anilindruck (siehe Seite 129) benutzt,
Man stellt sich die beiden folgenden Lösungen her:
t. Destill. Wasser Br. 50 com
Kothes Blutlangensalz ‚7. 7. Se
11. Destill. Wasser ,‚ RT. .. 50 com
Braunes citronensaures Eisenoxydammoniak 10 g
mischt dann gleiche Theile I und II, streicht damit das Papier genau
wie beim Anilindruck (siehe Seite 129) und trocknet es in einem
dunklen Zimmer. Das Papier trocknet sehr schnell.
Das so präparirte Papier ist nicht sehr empfindlich. Die im
Handel käuflichen Eisenblaupapiere zeigen eine viel höhere Lichtempfind-
lichkeit.
E. Valenta empfiehlt für die Herstellung eines empfindlicheren
Papiers statt des braunen citronensauren Salzes die grüne Modifi-
kation anzuwenden und giebt folgendes Recept:
Lösung I: Grünes citronensaures Eisenoxyd-Ammoniak 12,5 gg
Destill. Wasser . . Ar u DC
„II: Rothes Blutlaugensalz . va
Destül. Wasser . . 2.50 com
Für die Präparirung mischt man gleiche Theile Lösung I und II.
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