Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

1° Eisenpausprocesse. 
Das Copiren, Nach Versuchen von G. Feldges*) mittelst Vogels 
Photometers ist das Eisenblaupapier nach Valenta’s Recept doppelt 
so lichtempfindlich als das nach der alten Vorschrift mit braunem 
KEisensalz bereitete. Ferner geht das Valenta’sche Papier beim nach- 
folgenden Waschprocess nur halb so weit zurück als das nach altem 
Recept gefertigte. 
Man copirt beim Eisenblaupapier so weit, bis die feinen Linien 
der Zeichnung anfangen blau anzulaufen. 
Nachher wird die Copie einfach in Wasser gelegt und so lange 
gewaschen, bis die Zeichnung rein weiss auf blauem Grunde erscheint. 
Hiermit ist die Copie fertig und wird nun zum Trocknen an Klammern 
aufgehängt. 
Um eine intensivere blaue Farbe zu erzielen, bringt man die 
Pausen nach dem Waschen in ein Salzsäure-Bad (1:50); nachher 
wird gut mit Wasser abgespült. 
Das Papier nach Valenta’s Vorschrift zeigt auch ohne Salzsäure- 
bad an und für sich ein lebhafteres Blau als das Papier mit braunem 
Salz. Es wäscht sich ferner auch bedeutend schneller aus. Der Blau- 
process nach Valenta beansprucht im Ganzen nur !/, der Zeit des nach 
alter Vorschrift hergestellten Papiers. 
Auf den trocknen Eisencopien lassen sich leicht Correkturen an- 
bringen. Mit einer Lösung von: 
5 g oxalsaurem Kali 
50 ccm Wasser 
lässt sich auf dem blauen Grunde wie mit Tinte schreiben, nur dass 
hier natürlich die Schrift weiss erscheint. 
b) Der positive Eisenblauprocess. 
Das Verfahren, um von einer Zeichnung direct wieder eine positive 
Copie, blaue Linien auf weissem Grunde, zu gewinnen, ist bereits im 
I. Bande des Handbuchs (pag. 84) beschrieben worden. Die Selbst- 
herstellung des Papiers ist wenig zu empfehlen, da die gummihaltige 
Sensibilisirungslösung sich nicht so einfach auftragen lässt wie die 
wässerige Lösung beim negativen Eisenblauprocess. 
Als Untergrund nehme man glattes, nicht zu dünnes Steinbach- 
KRohpapier. 
Die Sensibilisation geschieht nach Pizzighelli**) mit folgenden 
Lösungen: 
*) Phot. Mittheil. XXXV pag. 6. 
**) Phot. Correspondenz 1881. 
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