Platindruck ohne Entwicklung. 141
Verstärken. Dass Platinbilder sich verstärken lassen, erwähnten
wir schon Bd. I. Dr. E. Vogel machte diese Beobachtung. Eder
empfiehlt als Verstärker
a) ameisensaures Natron 10 g,
destill. Wasser . .. 100 ccm,
b) Platinchlorid... .. . 22,
destill. Wasser . . 100 ccm.
Man nimmt: destillirtes Wasser 150 ccm, Lösung a: 5 ccm,
Lösung b: 5 ccm. Darin verstärken sich die Bilder in 10—20 Minuten.
Man wasche nachher gut.
Platindruck ohne Entwicklung. Pizzighelli schuf statt des
Entwicklungsplatinpapieres ein auscopirendes, welches freilich
viel längere Copirzeit braucht — um durch das Belichten selbst
die hinreichende Intensität zu erreichen — aber des Entwickelns nicht
bedarf, Diese Ersparung einer Operation ist Vielen genehm. Schönere
Resultate giebt aber die Entwicklung, wenn sie exact gehandhabt wird.
Wir lassen Pizzighelli das Wort.*) Das Prineip des neuen Verfahrens
besteht im Folgenden:
Wenn man zur Sensibilisirungs-Lösung eines jener Salze, welche
sonst zur Entwicklung benützt werden, Oxalsäure hinzufügt, so werden
dieselben während des Copirens, unter Einfluss der Luftfeuchtigkeit,
an jenen Stellen, an welchen eine Lichtwirkung stattfindet, eine Re-
duction des Platinsalzes zu metallischem Platin bewirken,
So lange das Papier im Dunkeln in einer Chlorcaleiumbüchse auf-
bewahrt wird, findet diese Einwirkung nicht statt.
Nach Pizzighelli’s bisherigen Untersuchungen haben das Ammonium-
Oxalat und das Natrium-Oxalat als Zusätze zur Sensibilisirungs-Lösung
die besten Resultate ergeben. Das Kalium-Oxalat mit Kalium-Ferrid-
Oxalat giebt zu geringe Löslichkeit und zu geringe Empfindlichkeit,
Ammonium-Oxalat giebt mehr bläuliche, Natrium-Ferrid-Oxalat mehr
bräunliche Farbentöne.,
Sensibilisirungslösung. Zur normalen Ferrid-
Oxalat-Lösung (s. o.) fügt man im Dunkeln unter Schütteln soviel
neutrales Ammonium- oder Natrium-Oxalat zu, als sich
bei gewöhnlicher Temperatur eben lösen will. Die anfänglich bräun-
lichgrüne Lösung wird durch Bildung des hbezüglichen Doppelsalzes
smaragdgrün.
Von den beiden Salzen werden ungefähr benöthigt:
*) Siehe Eder, Jahrb. 18883 pag. 335.