Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Entwickeln übercopirter Bilder oder bereits verdorbener Papiere. 143 
b) Man copirt das Bild bis es im Ganzen deutlich sichtbar wird, 
ohne dass die zarteren Halbtöne erschienen wären. Kin derartig 
unfertig copirtes Bild kann man auf zweifache Art behandeln. 
x) Man lässt es im Dunkeln liegen; nach Verlauf von einer 
halben bis zu mehreren Stunden wird es von selbst fertig, 
indem die begonnene Lichtwirkung sich fortsetzt. 
?\ Man entwickelt dus Bild fertig, indem man es in eine 
kalte, sehr verdünnte Entwickler-Lösung taucht. Die ein- 
fachste und billigste ist nach Pizzighelli nachstehende: 
gesättigte Sodalösung . . 5 CCM, 
destillirtes Wasser . . . 100, 
Der Papiergrund nimmt darin einen starken gelben Ton 
an, welcher beim darauf folgenden Behandeln mit an- 
gesäuertem Wasser verschwindet. 
c) Man copirt das Bild ganz fertig und zwar bis es das Aussehen 
hat, welches es zum Schlusse haben soll. 
Die nach einer der Methoden a bis c behandelten Bilder werden 
auf bekannte Art in 
Salzsäure 1 Vol., Wasser SO Vol. 
getaucht, bis zur vollständigen Entfernung der gelben Farbe des Unter- 
grundes darin gelassen und schliesslich in 1—2mal gewechseltem 
Wasser 10—15 Minuten gewaschen. 
Entwickeln überecopirter Bilder oder bereits verdorbener Papiere. 
Uebercopirte, auf gewöhnlichem Platinpapier hergestellte Bilder lassen 
sich nach Dr. Mallmann und Scolik sehr leicht retten, wenn man 
sie statt in heisser, in kalter Oxalatlösung entwickelt, Es genügt 
jedoch nicht ein einfaches Durchziehen, sondern man muss das Bild 
in der Lösung liegen lassen, wo es, wie bei der Entwicklung eines 
Negativs, allmählich herauskommt, Eine kalte und eventuell auch 
verdünnte Oxalatlösung gestattet nach B. Liebig auch altes ver- 
dorbenes Platinpapier zu verwenden. 
Analog wie die kalte Oxalatlösung wirken auch kalte und ver- 
dünnte Lösungen von citronen-, wein- oder essigsaurem Kalium oder 
Natrium und die von.C ox empfohlene kalte concentrirte Lösung von ge- 
wöhnlicher Waschsoda, nur lässt bei Anwendung derselben die Brillanz 
der Bilder zu wünschen übrig. 
Restauration von altem verdorbenen Platin-Papier., 
Wenn das Papier bereits derart verdorben ist, dass die oben an- 
gegebene Modification des Entwicklers nichts mehr fruchtet, oder falls 
man bereits copirtes, jedoch noch nicht entwickeltes Papier zum Copiren 
wieder brauchbar machen wollte, kann man die von Bory angegebene
	        
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